Oberhausen. . Das Boothaus am Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen erhält ab dem 1. April neue Pächter. Nach dem Rückzug von Ebertbad-Chef Hajo Sommers übernimmt ein junges Team das Steuer der Gastronomie. In petto hat es kreative Ideen und einen neuen Namen: Villamer.
„Die Wurst auffem Grill am Rhein-Herne-Kanal oder Pommes Rot-Weiß auffer Hand, ganz egal, kannse Samstachabend ein Bierchen trinken, und zwischendurch mal ‘nem Schiffchen winken.“ („Oberhausen“, Missfits)
Das Transportschiff fährt mit geruhsamen Tempo vorbei. Nur das Klatschen der Wellen gegen den Uferrand unterbricht die hypnotische Stille am Rhein-Herne-Kanal. Die Wiese vor dem Bootshaus wirkt wie ein leer gefegtes Fußballfeld - wenn die aufgetürmten Maulwurfshügel nicht wären. „Eigentlich“, sagt Jennifer Honold, „haben wir im Sommer hier noch mehr Platz als zuletzt.“ Ihr Blick schweift weg vom Wasser, hinüber zur Grünanlage neben der Terrasse, bis am Horizont tatsächlich ein kleines Fußballtor auftaucht.
Lounge-Atmosphäre zum Entspannen
Jennifer Honold (25) ist die neue Geschäftsführerin der Gastronomie. Gemeinsam mit Chi Mang Lee (30) wird sie Ebertbad-Chef Hajo Sommers beerben, der als Pächter ausscheidet. Zu den beiden Gesellschaftern stößt noch Steven Lee (33) als kreativer Kopf zur Unterstützung.
Die bereits warmen Sonnenstrahlen spiegeln sich auf dem Kanalwasser, eigentlich ist die hoch zugeknöpfte Jacke nicht nötig. Wenn Honold und Lee über die Gäste sprechen, die im Sommer wieder den „Kanal-Strand“ bevölkern sollen, wirken die Pläne ein bisschen nach Sommermärchen mitten im Februar. Ein Stück Kopfkino, wenn man sich genauer umschaut: Rund um das Gebäude herrscht Dornröschenschlaf, doch drinnen werden eifrig Kachelplatten geschleppt, Werkzeuge bewegt und Möbel umgestellt. „Wir arbeiten an einem Podest für die Bar“, sagt Steven Lee, der Minuten vorher noch selbst einige Pakete auf dem Parkettboden gestapelt hat. An der Theke sollen ab April Cocktails serviert werden - in Lounge-Atomsphäre. Daneben sind Sofas geplant. „Zum Entspannen!“ Ein Stück weiter entsteht ein Kamin: „Ein echter, keine Attrappe und keine Videoprojektion!“ Darauf legen die neuen Pächter wert.
Gastronomie und Events verbinden
Der Weg an den Kanal war für sie ein wenig Zufall - eine gute Gelegenheit. „Wir sind schließlich alle Oberhausener Kinder“, sagt Steven Lee. Und Erfahrungen in Gastronomie und Veranstaltungsbereich sind beim jungen Team vorhanden. Das Konzept überzeugte Vorgänger Sommers - das Zweierteam plus Anhang bekam den Zuschlag.
Was soll sich ändern? „Wir wollen Gastronomie und Events miteinander verbinden“, sagt Jennifer Honold. Comedy-Dinner, Themen-Essen oder atmosphärische Unplugged-Konzerte sollen das Bootshaus mehr als zu einem Geheimtipp machen. „Wir wollen verlässliche Öffnungszeiten aufbauen“, sagt Steven Lee, „und uns mit dem Angebot von der Centro-Promenade abheben.“ Fast Food wird es keine geben. Dafür „frische Küche“ und „kreative Ideen“, wenn etwa bei kulinarischen Weltreisen deutsche auf asiatische Küche trifft. Die Bratwurst an lauen Sommerabenden auf dem Sonnendeck soll trotzdem nicht fehlen.
Drinnen wird eifrig geschraubt, am Außenbild des Gebäudes ändert sich dagegen wenig. Eine Überraschung wird es aber geben. Das Bootshaus wird umgetauft. Der neue Name: Villamer!