Oberhausen. .
2010 ist bald Geschichte. WAZ-Redakteur Thomas Schmitt hat das Jahr in Oberhausen noch einmal Revue passieren lassen - Monat für Monat. Im zweiten Teil nachzulesen: die Monate Juli bis Dezember.
Juli: Der Rat der Stadt wählt einen neuen Dezernenten für Bürgerservice, öffentliche Ordnung und Umwelt (12.): SPD-Ratsherr Frank Motschull (49). Vorgänger Dirk Buttler (CDU) geht. Die Partei stellt indes einen neuen vor: Ex-NRZ-Lokalchef Hannes Fritsche wird Geschäftsführer der Fraktion.
Klimawandel? Eine Hitzewelle beschert den Krankenhäusern Arbeit, das Sturmtief Norina knickt Bäume (12.).
Air Liquide investiert 60 Mio Euro in Oberhausen: In einer neuen Luftzerlegungsanlage sollen künftig 2400 Tonnen Sauerstoff pro Tag produziert werden.
Bus fahren soll sicherer werden: Die Stoag führt in ihren Bussen die Videoüberwachung ein.
Die SPD trauert um ihren langjährigen Geschäftsführer Dirk Balthaus, der nach langer Krankheit stirbt (23.).
Franz Mangelmann, der älteste Bürger der Stadt, macht Jopi Heesters Konkurrenz und wird 105 Jahre alt (27.).
Eine Vierjährige verunglückt im Freizeitbad Aquapark tödlich (31.).
August: Lange hat es gedauert, jetzt ist es endlich soweit: Die Ausgrabungsstätte St. Antony erhält ein tonnenschweres Stahldach. Der 1. Teil wird aufgestellt (10.).
Zum 1. Sterkrader City-Musikfest am Neumarkt kommen 700 Besucher, Olgas Rock zieht mehr als 10 000 junge Menschen an (13./14.).
Freitag, der 13.: Ein 32-Jähriger erschießt aus Eifersucht seine Frau (30) und ihre Freundin (23), der Versuch, sich selbst zu töten, scheitert.
Wieder einmal wird die Stadt von einem Starkregen heimgesucht (18.).
Engagierte Bürger, die sich um die Zukunft des Lyzeums sorgen, veranstalten ein Straßenfest.
Christoph Schlingensief, ein großer Sohn der Stadt, stirbt (21.), der Künstler wird nur 49 Jahre alt. An der Trauerfeier in der Herz-Jesu-Kirche nehmen 500 Gäste teil, darunter auch Alt-Bundespräsident Horst Köhler (30.).
Ein politisches Urgestein verlässt (offiziell) die Bühne: CDU-Fraktionsgeschäftsführer Walter Paßgang geht in den Ruhestand (31.).
September: Die Emschergenossenschaft gibt auf und teilt mit: Die von dem Künstler Tobias Rehberg gestaltete Brücke über den Rhein-Herne-Kanal wird erst 2011 fertig. „Slinky springs to fame“ soll Kaisergarten und Emscherinsel verbinden.
Gerburg Jahnke inszeniert ein Kultstück. Ihre dritte Ebertbad-Produktion „Sehnsucht“ begeistert Publikum und Kritiker. Fast alle Vorstellungen sind in Windeseile ausverkauft.
Theaterpreise werden vergeben: Schauspieler Jürgen Sarkiss ist der Liebling des Publikums, die Jury würdigt Roland Spohr für „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. Das Theater feiert Geburtstag, es wird 90 Jahre alt (21.).
RWO-Präsident Hajo Sommers erregt bundesweit Aufmerksamkeit. Mit einem Marketing-Trick: Gäste können Becher mit dem Aufdruck „Scheiß RWO“ kaufen.
Polizeipräsidentin Heike Flachskampf-Hagemann (65) geht in den Ruhestand. Innenminister Ralf Jäger (SPD) verkündet einen Tag später (28.): Kerstin Wittmeier (45) wird neue Chefin der Behörde.
Oktober: Endlich fertig: die Wiege der Ruhrindustrie. Die Ausgrabungsstätte präsentiert sich am Tag der Einheit endlich mit dem fertigen neuen Dach. 1,3 Mio Euro wurden in die St.- Antony-Hütte investiert.
Die Stadt freut sich über ein Geschenk: Der Künstler Günter A. Steinmann weiht vor dem Rathaus seine Edelstahlskulptur Adamas ein.
Grund zur Freude hat auch die Kleinstädter Bühne in Sterkrade. Sie eröffnet in einem schick renovierten Bürgersaal ihre Saison.
Jubiläen stehen an: 200 Jahre Betten Ortmann, 100 Jahre Verkehrsverein, 125 Jahre MGV Cäcilia, 125 Jahre Kolpingsfamilie Sterkrade. Und nicht zu vergessen: Die Alte Oberhausener Karnevalsgesellschaft (AOK) feiert 11 mal 11 Jahre.
Der New Yorker Künstler James Rizzi besucht das Centro (11.). Anlass ist eine Ausstellung zu seinem 60..
Hallo und tschüss: Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier tritt ihren Dienst an (18.), Bibliotheksleiter Ronald Schneider geht in den Ruhestand (31.).
November: Jacques Marx, der langjährige Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Duisburg, Mülheim Oberhausen wird von allen drei Städten mit einem Ehrenring ausgezeichnet (3.).
Hundebesitzer sorgen sich: Wurden im Volkspark Giftköder ausgelegt? Drei Tiere sterben. Die Stadt wiegelt erst ab, entschuldigt sich dann für ihr zögerliches Vorgehen.
Sturm und Regen wehen den Hoppeditz davon (11.), die Narren stört es nicht. Prinz Peter II. (Klomberg) wird zwei Tage später gekürt.
Am Bahnhof wissen Reisende endlich wieder, was die Uhr geschlagen hat (12.). Den Künstlern im Turm sei Dank.
Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Grüne) lehnt den Haushalt der Stadt ab. Sie fordert: OB muss mehr sparen.
Im Tierpark verenden sechs Hirsche. Die Ursache lässt sich nicht abschließend klären.
Nach den Hexen kommen die Tänzer: Das Metronom-Theater will ab Herbst 2011 mit Dirty Dancing Geld verdienen.
Ende des Monats fällt der erste Schnee. Noch ist Salz da.
Dezember: Der Verwaltungsvorstand im Rathaus ist wieder komplett: Frank Motschull tritt seinen Dienst an (1.).
Der langjährige WAZ-Kulturredakteur Michael Schmitz stirbt (3.). OB Klaus Wehling würdigt ihn als einen Journalisten, „der für seine Stadt gekämpft, geschrieben, kommentiert, gelitten und gestritten hat“.
Was lange währt . . . Die Gedenkhalle im Schloss Oberhausen wird nach einem Umbau wieder eröffnet (12.). Sie ist die älteste ihrer Art in NRW. Das Thema der neuen Ausstellung lautet: Oberhausen im Nationalsozialismus.
Die 17-jährige Gymnasiastin Julia schafft den Sprung in die Popstars- Band „La Vive“.
Der Rat segnet die Beteiligung der EVO am Steag-Kauf ab. (13.). Kämmerer Bernhard Elsemann bringt letztmals einen Haushalt ein: Demnach fehlen 2011 190 Mio Euro.
Die Stadt erteilt die Baugenehmigung für die Skihalle, die Joachim Herden 2011 für 85 Mio Euro in der Neuen Mitte bauen will (22.).