Oberhausen. . Die Polizei in Oberhausen erhält bald die neue NRW-Dienstkleidung. Ab Mai werden die blauen Unifromen nach und nach in Oberhausen eintreffen. Der Stichtag für den Wechsel steht noch nicht fest. Die Einführung hatte sich verschoben - wegen Ruhr.2010.

Ab Sommer werden sich die Oberhausener Polizisten mit den neuen blauen Polizeiuniformen des Landes den Bürgern präsentieren. „Wenn die neue Ausstattung nach und nach hier eintrifft, werden wir einen Stichtag festlegen, ab dem alle unsere Polizisten die neue blaue Dienstkleidung tragen werden. Damit gewährleisten wir einen einheitlichen Auftritt“, sagt die Oberhausener Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier. „Die Polizei würde kein gutes Bild abgeben, wenn aus dem Auto ein Polizist in Grün und ein anderer in Blau steigt.“

Einzeln vermessen

Für Mai haben sich im Präsidium am Friedensplatz die Personen-Vermesser des Landesamt für polizeiliche Dienste aus Duisburg angekündigt: Sie werden für jeden der 316 Uniform tragende Polizisten in dieser Stadt die genaue Kleidergröße ermitteln. Schritt für Schritt erfolgt in den nächsten Wochen danach die Auslieferung – die Innendienstler erhalten andere Sets als die Außendienstler.

Die Erneuerung der Dienstkleidung erfolgt im Ruhrgebiet mit einiger Verzögerung – man wollte die Touristen im Kulturhauptstadtjahr 2010 nicht unnötig durch den Wechsel der Uniformfarbe irritieren.

Die Polizisten werden in Oberhausen mit Wachdienst-Kurzjacken, Anoraks, Wachdiensthosen, lang- und kurzärmeligen Hemden/Blusen, Unterziehrollis, Krawatten, Pullovern und jeweils zwei paar Schuhen ausgestattet.Wer überwiegend draußen im Einsatz ist, trägt einen wasserfesten und warmen Schuh an den Füßen und eine weiße Schirmmütze mit Reflektorstreifen auf dem Kopf, damit man den Polizisten auch im Dunkeln gut erkennen kann. Die Innendienstler dürfen blaue Schirmmützen tragen - und einen „elegant gehaltenen Büroschuh“. Jedes Set aus dem blauem atmungsaktiven Material kostet im Schnitt rund 1000 Euro.

Gewöhnungssache

Lange Zeit vor der Entscheidung der Landesregierung, die jahrzehntelang benutzte Polizeifarbe Grün nicht mehr zu verwenden und die Polizisten in NRW in Blau zu hüllen, gab es heftige Diskussionen, ob Polizisten künftig von Bürgern nicht mit Ordnungs- oder Feuerwehrkräften verwechselt werden. „Deshalb hat man die Uniform-Teile mehrfach mit der Aufschrift Polizei versehen“, meint Wittmeier. „Die Farbe ist aber wahrscheinlich nur eine Gewöhnungssache - bald werden uns Polizisten in blauer Uniform ganz normal vorkommen.“

Aus anderen Kreispolizeibehörden in NRW ist allerdings bereits Kritik an der neuen Dienstkleidung zu hören. So bedauern Polizisten, dass keine Lederjacke mehr zur Ausstattung gehört, dass das Hemd nur noch eine statt zwei Taschen hat, in denen sie Kleinteile verstauen können, dass die Hemden keinen oberen Knopf mehr haben, oder auch, dass die alten Uniformen robuster und Dreck abweisender gewesen seien als die neuen modernen.

Keine Hemdbeulen

Wittmeier hält diese Kritik aber für unberechtigt. „Das neue Material ist nicht nur atmungsaktiver als das alte, man schwitzt hier weniger, es ist auch sonst qualitativ deutlich hochwertiger.“ Ohnehin machten viele ihren Hemdknopf oben nicht zu und die Hemdtaschen sollten auch keine hässlichen ausgebeulten Auffangbecken für Krimskrams mehr sein. „Dafür sind an den Hosen extra Außentaschen angebracht worden.“ Wittmeier, die zuvor beim Landesamt für polizeiliche Dienste tätig war, findet ohnehin: „Die neuen Uniformen sehen viel besser aus.“