Oberhausen. .

Trickbetrüger suchen sich oft Senioren als Opfer aus. Um sie in Oberhausen zu beraten, setzt die Polizei seit vergangenem März auf Ehrenamtler als Sicherheitsberater. Nun hat das Team mit elf neuen Mitgliedern ordentlich Zuwachs bekommen.

Besonders betagte Menschen zählen zu den Opfern abgezockter Trickbetrüger. Um die Senioren zu schützen, tut Aufklärung Not. Die Oberhausener Polizei setzt auf das Konzept der Seniorensicherheitsberater. Das sind speziell geschulte Männer und Frauen, die ehrenamtlich Senioren aufsuchen und sie informieren, wie man sich davor schützt, Opfer von Straftaten oder Verkehrsunfällen zu werden.

Im März des vergangenen Jahres nahmen die ersten 16 Seniorensicherheitsberater ihre Arbeit auf — in Kooperation mit der Polizei, der Stadt oder auch den Trägern der Freien Wohlfahrtsverbände. Damals wurden noch dringend weitere Ehrenamtliche gesucht. Umso größer war die Freude, dass nun elf zusätzliche Seniorensicherheitsberater gewonnen werden konnten. Damit ist diese relativ junge Vorbeugungsmaßnahme nun personell recht gut besetzt.

Betrüger erhielt 12.000 Euro von 85-Jährigem

Wie wichtig die Arbeit des Teams ist, zeigt eine erst in der vergangenen Woche aufgeklärte Betrugsserie. Die Oberhausener Polizei konnte einen 38-jährigen Mann festnehmen, der verdächtigt wird, rund 84 Straftaten begangen zu haben. Die meisten Opfer waren hochbetagte Menschen. Der Mann, der sie abgezockt haben soll, hatte im Sommer 2008 ein Geschäft in Alt-Oberhausen eröffnet und bot Reparaturen sowie den Verkauf von Waschmaschinen, Fernsehern oder anderen Geräten an. Er lieferte dann alte Geräte zum Neupreis aus oder kassierte manchmal auch Unsummen für gar nichts. Von einem 85-Jährigen Mann erhielt der mutmaßliche Betrüger sogar 12.000 Euro für einen Fernseher samt Zubehör, von dem der Senior nie etwas zu sehen bekam.

Die Seniorensicherheitsberater verstehen sich nicht als ehrenamtliche Hilfspolizisten. Sie möchten Senioren Tipps geben, etwa, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie jemand an ihrer Haustür um ein Glas Wasser, ein Pflaster oder die Benutzung des Telefons bittet. Ein Anliegen der Berater ist es, Senioren ein größeres Sicherheitsgefühl zu vermitteln und so ihre Lebensqualität zu verbessern.