Oberhausen. Nach dem Tod von Krake Paul I. im Sea Life haben sich viele Interessenten für seine Überreste gemeldet, wie etwa der umstrittene Leichen-Präparator Gunther von Hagens. Pauls Nachfolger kommt währenddessen offenbar gut bei den Fans an.

Der Nachfolger des als Tierorakel bekannt gewordenen Kraken Paul aus dem Oberhausener Sea Life kommt bei den Besuchern offenbar gut an. Im Kondolenzbuch, das eigentlich für den vor dreieinhalb Wochen gestorbenen Oktopus gedacht war, gebe es inzwischen zahlreiche Sympathiebekundungen für den jungen Kraken, sagte Sea-Life-Sprecherin Tanja Munzig. Trotz des großen Interesses an Paul II. sei aber nach wie vor unklar, ob er wie sein Vorgänger etwa den Ausgang von sportlichen Großereignissen voraussagen werde.

Denkmal für Paul I.

Der weltbekannte Paul hatte bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer dieses Jahres aus Plastikbehältern, die mit den Flaggen der gegeneinander spielenden Nationalmannschaften versehen waren, Muscheln gefischt. Die Mannschaft, deren Muschel Paul verspeiste, galt als Sieger der anstehenden Partie. Auch der kleine Paul sei bereits mit Plastikbehältern vertraut, denn er habe in seinem Aquarium eine Vorrichtung, aus der er sich sein Essen angeln könne, sagte Munzig. Dies sei jedoch kein „Orakeltraining“, sondern lediglich eine Beschäftigung, damit dem neugierigen Meerestier nicht langweilig werde, betonte die Sea-Life-Sprecherin.

Am Vorhaben, eine Gedenkstätte für den gestorbenen Kraken Paul zu errichten, hält das Oberhausener Aquarium unterdessen fest. Dort sollen vor allem Geschenke ausgestellt werden, die das Aquarium aus aller Welt erreichten, wie etwa Briefe oder Bilder.

„Es soll zeigen, wie Paul die Menschen auf der ganzen Welt berührt hat“, sagte Munzig. Auch eine Urne mit der Asche des Tieres soll zu sehen sein - obwohl es Abwerbeversuche etwa aus China, Russland und Spanien gab. Selbst der Präparator Gunther von Hagens habe Interesse angemeldet, berichtet Munzig. Aber Abwerbeversuche seien zu Pauls Lebzeiten zurückgewiesen worden und auch nach seinem Tod werde der Oktopus in Oberhausen bleiben. (dapd)