Oberhausen. Immer wieder rollen Autos durch die Fußgängerzone von Oberhausens City. Das birgt Gefahren. Jetzt gibt es einen Vorstoß, die Straße zu sperren.

  • Autoposer rollen mit ihren Karossen durch die Oberhausener Fußgängerzone, Autofahrer parken ihren Wagen auf der Marktstraße. Das soll sich ändern.
  • Die Fahrzeuge stellen eine Gefahr für Passanten dar, zudem beschweren sich Händler und Café-Betreiber über den Autoverkehr.
  • Die CDU fordert nun, zumindest ein Teilstück abzusperren und dafür Poller aufzustellen.

Für das Erscheinungsbild der Stadt sieht die Oberhausener CDU erheblichen Nachbesserungsbedarf. Mit einer Reihe an Vorhaben will sie eine Kurskorrektur einschlagen.

„Uns kommt es darauf an, die Lebensqualität zu erhöhen. Dazu haben wir ein Konzept erarbeitet, das Maßnahmen zu Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung enthält“, sagte Fraktionschefin Simone-Tatjana Stehr auf der Klausurtagung in Aachen. Zugleich hob sie hervor, dass es sich dabei „um klassische CDU-Themen handelt“.

Poller an drei Zugängen aufstellen

Stark machen wollen sich die Christdemokraten für ein Pilotprojekt, um ein Ärgernis in der Innenstadt zu beseitigen, so Bürgermeister Werner Nakot. Bürger beschweren sich schon seit langem immer wieder darüber, dass Teile der Marktstraße als Parkplatz genutzt werden oder Autoposer mit ihren Karossen dort unterwegs sind. Die Autos gefährden aber, so die Kritik, zum einen die Sicherheit der Passanten, zum anderen beschweren sich auch Kaufleute sowie Betreiber von Cafés über den Verkehr. Fahrzeuge, lautet ihr Argument, hätten doch auf der Einkaufsstraße eigentlich nichts verloren.

Autos in der Fußgängerzone der Oberhausener Innenstadt sind seit langem ein ständiges Ärgernis.
Autos in der Fußgängerzone der Oberhausener Innenstadt sind seit langem ein ständiges Ärgernis. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

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Die CDU schlägt nun vor, testweise Abschnitte der Marktstraße für den Autoverkehr zu sperren. An den Einfahrten von der Stöckmannstraße und der Paul-Reusch-Straße als auch auf beiden Seiten der dazwischen liegenden Goebenstraße soll die Stadt elektrisch versenkbare Poller aufstellen. Vorbild kann die Technik sein, die derzeit schon auf dem Kleinen Markt in Sterkrade zum Einsatz kommt.

In den Morgenstunden müsse der Lieferverkehr natürlich dort noch durchkommen können, betonte Stehr. Falls sich Wagen mal verspäten, wolle man sicherstellen, dass der Ordnungsdienst der Stadt die Poller absenke und eine Zufahrt ermögliche.

Oberhausen: Ordnungsdienst soll häufiger kontrollieren

Rund ein Jahr lang soll der Versuch dauern und „wir wollen anschließend die Ergebnisse auswerten“, sagte die Fraktionschefin. Das erklärte Ziel besteht nach ihren Worten darin, die Attraktivität der Innenstadt zu steigern und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.

Darüber hinaus soll nach dem Willen der CDU der Kommunale Ordnungsdienst viel häufiger als bislang auf der Marktstraße kontrollieren. Die Aufgabe der Mitarbeiter besteht beispielsweise darin, Verstöße gegen Parkverbote zu ahnden oder Leute auch zur Kasse bitten, die Zigarettenkippen unerlaubterweise wegwerfen.

Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst unterhalten eine gemeinsame Anlaufstelle auf der Marktstraße.
Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst unterhalten eine gemeinsame Anlaufstelle auf der Marktstraße. © Oliver Mengedoht / www.oliver-mengedoht.de | Oliver Mengedoht

Den KOD als solchen wie auch die Polizei in Oberhausen sieht Stehr gut aufgestellt. Zudem sei es durchaus gelungen, in Sachen Sauberkeit und Ordnung mit der Neugründung der Servicebetriebe Oberhausen „große und wichtige Erfolge“ zu erzielen. Dennoch könne man gerade auf der Marktstraße beobachten, dass sich Leute nicht an die Regeln halten würden. Um den Druck auf die Einhaltung von Vorgaben zu verstärken, möchte die CDU obendrein die Verwarngelder erhöhen. Konkrete Zahlen legte sie bei der Klausurtagung aber noch nicht auf den Tisch.

Erläuterten die CDU-Pläne für Sicherheit und Ordnung (v.l.): Fraktionsgeschäftsführer Tobias Henrix, stv. Fraktionschef Denis Osmann, Bürgermeister Werner Nakot und Fraktionschefin Simone-Tatjana Stehr.
Erläuterten die CDU-Pläne für Sicherheit und Ordnung (v.l.): Fraktionsgeschäftsführer Tobias Henrix, stv. Fraktionschef Denis Osmann, Bürgermeister Werner Nakot und Fraktionschefin Simone-Tatjana Stehr. © Theo Körner

CDU Oberhausen: Bürger an Konzept zu Sicherheit und Sauberkeit beteiligen

Darüber hinaus sprechen sich die Christdemokraten für einen Ausbau der Videoüberwachung im Stadtgebiet aus. Bislang gebe es in Oberhausen noch recht wenig Kameras. Das soll sich ändern. Welche Orte dafür in Betracht kommen, darüber möchte die CDU noch weiter sprechen.

Für weitere Pläne zu einem „Gesamtkonzept Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit“ möchte die Fraktion die Bevölkerung einbinden. Wie die Bürgerbeteiligung im Einzelnen aussehen kann, welche Form und Verfahrensweise in Betracht kommen könnten, sollen Fachleute entwickeln. Da die Christdemokraten die Aufgabe aber nicht noch zusätzlich der Verwaltung aufbürden möchten, wollen sie ein externes Büro damit beauftragen. Dafür wird es notwendig sein, entsprechend Geld bereitzustellen, erklärte die Fraktionschefin.