Oberhausen. Am Stadion in Oberhausen-Sterkrade ist der Startschuss für eine Muckibude unter freiem Himmel gefallen. Das sollten Freizeitsportler wissen.
Die beiden Jungs aus der Nachbarschaft spannen ihre Muskeln an, heben die wuchtigen Metallstangen, senken sie wieder ab und das mehrfach hintereinander. „Das macht mega Spaß“, sagt der eine, der andere nickt zustimmend, denn ihnen gefällt die Kraftanstrengung. Die zwei Teenies testen gerade die erste städtische Muckibude unter freiem Himmel aus.
Sechs Geräte an der Zahl sind es, die zur „Outdoor-Fitnessanlage“ gehören, wie es Neudeutsch heißt, und die der Oberbürgermeister am Sterkrader Stadion ihrer Bestimmung übergeben hat. Dass junge Leute wie die Schüler sie in Beschlag nehmen, passt ins Konzept. „Hier soll ein jeder die Chance haben, etwas für seine eigene Fitness zu tun“, betont Daniel Schranz. Die Geräte sind für alle Altersklassen gedacht, jüngere und ältere Menschen sind gleichermaßen willkommen.
Videos zeigen die Handhabe der Fitnessgeräte
Man müsse sich nichts vormachen, erklärt der Oberbürgermeister, auch wenn der Vereinssport nach Corona wieder an Fahrt gewonnen habe, suchen doch viele Bürger nach sportlichen Alternativen. Die biete sich jetzt in Sterkrade an der Wilhelmstraße, eine weitere Anlage komme noch hinzu. Sie entsteht in Lirich auf dem Heinrich-Jochem-Platz und soll wahrscheinlich zu Beginn der Sommerferien an den Start gehen.
Zu den ersten Freizeitsportlern, die auf der Anlage Station machen, gehört Jessica Kowalski (30), die für eine Medienagentur arbeitet. Auf ihrer Joggingtour legt sie hier einige Übungseinheiten ein. Da sie ansonsten auch häufig in Fitnesscentern zu Gast ist, kennt sie sich mit den Geräten aus. Zuerst nimmt sie sich die Brustpresse vor, bei der es darauf ankommt, einen Gewichtsblock zu bewegen und somit die Muskulatur des Oberkörpers zu stärken. In direkter Nähe steht ein sogenannter Squat, mit dem die junge Frau Training für die Oberschenkel und Waden betreiben kann.
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Doch damit ist noch längst nicht Schluss. Nach Übungen, die für Schulter und Oberarme gedacht sind, ist ihr Urteil eindeutig: „Es ist einfach klasse, bei einem solchen Sport draußen zu sein“.
Freizeitsportler können unterschiedliche Gewichte nutzen
Man muss im Übrigen nicht wie Jessica Kowalski mit Fitnessstudios vertraut sein, um die Geräte bedienen zu können. Auf jedem Einzelnen von ihnen ist ein QR-Code angebracht und mit dem gelangt man zu einem Video, auf dem die Handhabe zu sehen ist. Gezeigt wird den Sportfans dabei auch, wie sie Gewichte verstellen und die Belastung verändern können. Beispielsweise lässt sich die Brustpresse so einrichten, dass man damit 140 Kilo bewegt. Das dürften aber wohl eher nur gut Durchtrainierte schaffen. Es geht auch deutlich leichter, nämlich ganz ohne Gewichte. Da kommt es dann „nur“ darauf an, Metallstangen hoch und runter zu hieven, was auch schon anspruchsvoll genug sein kann.
Angebote für Freizeitsport
Zum Bewegungshügel im Revierpark Vonderort gehören unter anderem eine Calisthenics-Anlage, ein Kleinspielfeld mit Kunstrasen, ein Multifunktionsspielfeld, ein Basketballplatz und eine Laufbahn, die auch für Sprintstrecken geeignet ist.
In Borbeck an der Ankerstraße erfreut sich ein Bewegungs- und Begegnungspark mit Fitness-Geräten für Kraftübungen und einem Beachvolleyballfeld großer Beliebtheit. Zudem ist hier auch eine Übungstrecke für Rollator-Nutzer entstanden.
Die Sport- und Freizeitanlage in Schmachtendorf (Buchenweg) hat unter anderem ein Kleinspielfeld mit Kunstrasen, eine Beachvolleyballanlage sowie Leichtathletikangebote (Sprint, Weitsprung, Kugelstoßen) sowie einen Kleinkinderspielplatz im Programm.
Die Anlage am Sterkrader Stadion steht rund um die Uhr kostenlos zur Verfügung. Die Stadt hat insgesamt 220.000 Euro in die Hand genommen, um diese Muckibude als auch die in Lirich zu errichten. „In der Summe sind alle Anschaffungskosten als auch erforderliche Arbeiten miteingerechnet“, erklärte der Oberbürgermeister.
In beiden Fällen hatte der Rat der Stadt die Weichen gestellt, um das Angebot an Freizeitsport zu vergrößern. Denn überall dort, wo in Oberhausen in den vergangenen Jahren zusätzliche Anlagen entstanden sind, stießen sie auf großen Zuspruch der Bürger, so Schranz. Beispiele sind für ihn der Bewegungshügel im Revierpark Vonderort oder auch die Sportanlagen in Schmachtendorf und Borbeck.
Die beiden Nachbarskinder in Sterkrade sind derweil froh, dass ihre Muckibude gleich um die Ecke ist. Wenn es dabei bleibt, was sie sagen, dürften aus ihnen Stammbesucher werden.
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