Oberhausen. Begeisterte Eltern und Kinder: Der Bewegungshügel im Revierpark Vonderort entpuppt sich als hochmoderne, kostenlos nutzbare Freizeitsportanlage.
60 Stufen sind es bis zum „Bewegungshügel“ im Revierpark Vonderort. Wer die geschafft hat und über den schattigen Weg unter uraltem Baumbestand direkt auf die neue Multisportfläche zuläuft, muss sich die Augen reiben. Ungläubig umrunden Eltern mit kleinen Kindern die neue Anlage. Der blaue Bodenbelag des Parcours- und Fitnessbereichs strahlt mit dem Himmel um die Wette. Ein Vater ruft: „Wunderbar!“ Recht hat er. Die am Mittwoch, 10. August 2022, in Osterfeld eröffnete und von allen Bürgerinnen und Bürgern kostenlos nutzbare Freizeit-Fläche gehört zu den modernsten im Ruhrgebiet.
„Park in Bewegung“: Unter dieser Überschrift wird der Revierpark Vonderort an der Stadtgrenze zu Oberhausen und Bottrop gerade grundlegend modernisiert. Ein wichtiger Baustein dabei war der „Bewegungshügel“, den die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr (FMR) und die Stadt Oberhausen jetzt eröffnen konnten. Architekt Norbert Seeger beschreibt, was hinter diesem Pilotprojekt steckt.
Die Freizeitmetropole Ruhr mbH hatte die Idee im Oktober 2018 im Sportausschuss der Stadt vorgestellt – und dabei alle Anwesenden begeistert. Denn anders ist kaum zu erklären, wie zügig danach alle weiteren Schritte auf den Weg gebracht worden sind. Freizeitgesellschaft und Stadt stellten den Antrag auf Fördermittel vom Bund. Auch dort stach das Projekt deutlich heraus – und wurde prompt bereits im Sommer 2019 bewilligt.
Mit dem Bobbycar über die Mountainbike-Strecke
Das Ergebnis: ein Traum für junge und alte Freizeitsportler. Im oberen Bereich: Zwei Pumptracks für Kinder und Erwachsene. Was Pumptracks sind? Eigentlich eine speziell geschaffene Mountainbike-Strecke, auf der, ohne zu treten, durch Hochdrücken des Körpers am Rad Geschwindigkeit aufgebaut werden kann. Tatsächlich hat sich die Fläche schon vor der Eröffnung als Übungsparcours für kleine Radler bewährt. Auch ungeübte kleine Tretroller-Fahrer wurden von ihren Eltern dort schon trainiert. „Selbst mit dem Bobbycar ist die Strecke für Kinder schon bewältigt worden“, verrät ein Gast der Eröffnungsfeier schmunzelnd.
Direkt davor der Parcours- und Calisthenics-Bereich mit himmelblauem, weichem Bodenbelag. Klimmzüge sind dort ebenso möglich wie ein gezieltes Training der Bauchmuskulatur. Eine Fitnessanlage also, an der frischen Luft, von morgens bis abends kostenlos nutzbar. Das gilt übrigens für den gesamten Bewegungshügel – und damit ebenfalls für die Ballsport-Anlagen im unteren Bereich. Basketball und Fußball können dort gespielt werden, in kleineren und größeren Gruppen. Wer mag, kann aber auch alleine ein paar Körbe werfen oder auf der ebenfalls vorhandenen Laufbahn seine Ausdauer verbessern.
Die Flutlichter fehlen noch
„Die Anlage kann selbst in der dunklen Jahreszeit problemlos bespielt werden“, erläutert Seeger. Die gelben Buzzer sind schon da. Die Flutlicht-Masten, die durch sie angeschaltet werden, aber nicht. „Durch den Krieg in der Ukraine ist es auch in diesem Bereich leider zu Lieferengpässen gekommen, die Ukraine ist eben auch einer der weltweit wichtigsten Stahllieferanten“, bedauert der Architekt. In zwei, drei Monaten aber sollen die zwölf Meter hohen Masten aufgestellt sein.
Bund fördert das Projekt mit 1,2 Millionen Euro
Für die Multisportfläche im Revierpark Vonderort hatten die Stadt Oberhausen und die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr mbH als Betreiber einen Antrag auf Mittel aus dem Förderprogramm des Bundes „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ gestellt. Insgesamt flossen 1,33 Millionen Euro in das Projekt „Bewegungshügel“ an der Bottroper Straße 322.
Die Fördersumme beläuft sich dabei auf 1,2 Millionen Euro. Dazu kommen die Eigenanteile der Gesellschafter. Die Bauarbeiten starteten im November 2021 und konnten Ende Juli 2022 abgeschlossen werden. Sowohl der Zeitplan als auch der Finanzrahmen waren von der Firma Knappmann als Hauptunternehmer eingehalten worden.
Über Zeitschaltuhren sollen sie programmierbar sein, um die komplette Anlage in den Herbst- und Wintermonaten zu erhellen. Auch die Hauptwege zu den Sportanlagen werden noch beleuchtet, verrät Seeger. Bewegungsmelder sorgen dafür, dass der Strom nur fließt, wenn er auch wirklich benötigt wird.
Offene Wetterschutz-Unterstände, Sitzstufen, Betonbänke und Liegewiesen runden das Angebot ab. Auf kleine Sportler wartet außerdem noch eine Himmelsschaukel mit einer Schwungweite von zehn Metern. „Himmlisch“, meint Seeger. Der jüngste Sohn von Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) hat den Platz mit seinem Freund schon getestet. Ihr Urteil: „Einfach wunderbar, wir kommen wieder.“
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