Oberhausen. Über 130 Millionen Euro will die Stadt Oberhausen im neuen Jahr investieren – dabei entsteht viel Neues, das Bürger erfreuen dürfte.
Im neuen Jahr 2023 gibt Oberhausen erstmals in der Geschichte der Stadt über eine Milliarde Euro aus, um Sozialkosten, Personal-Gehälter und Investitionen zu stemmen. Für die dicke Summe werden auch Schulen, Kitas, Stadtplätze und Sportanlagen ertüchtigt. Die Bürger werden im Laufe des Jahres nach den Planungen der Rathaus-Beschäftigten einige Verbesserungen erleben.
Kleiner Markt vor Vollendung: So stellen die Bauarbeiter das neue Gesicht des einstigen Lieblingsplatzes der Sterkrader mitten in der Innenstadt, den Kleinen Markt, nach vielen Jahren der Diskussion und Planung 2023 endgültig fertig. Insgesamt hat das Projekt dann 2,4 Millionen Euro gekostet. Bisher trägt die Stadt die Hälfte der Kosten, hofft aber auf noch mehr Fördergelder. Bänke an der imposanten Platane in der Mitte, ein Wasserdüsen-Feld und ein neuer Belag sollen den Kleinen Markt wieder zum Mittelpunkt des Geschehens im Stadtbezirk machen.
Neue Oberhausen-App fürs Handy: Die Stadtverwaltung mit ihren gut 2800 Bediensteten will ihre Arbeit und ihren Service den Bürger näher bringen als bisher. Dabei setzt sie auch auf mehr bürgerfreundliche Informationen, die jeder auf seinem Mobiltelefon abrufen kann – durch die neue Oberhausen-App. „Das ist sozusagen Oberhausen in der Hosentasche“, bewirbt die Stadtspitze das aufwendige Info-Projekt, das zusammen mit anderen Kommunen erarbeitet wird. Damit soll man einfach sichtbare Mängel im Stadtgebiet mit Fotos und Standort auf Karten melden können, damit Beschäftigte der Stadt Unrat, Sperrmüll, Schlaglöcher oder gefährliche Stolperfallen auf den Bürgersteigen schnell beseitigen. Per App sollen die Oberhausenerinnen und Oberhausener künftig auch einfacher Termine bei den Bürgerämtern buchen können. Eingefügt sind auch die Müll-Abholzeiten der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) und die Fahrplanauskünfte der Stoag.
Neue Joggingstrecke mit Beleuchtung: Die Ursprungsidee hatte Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) auf seinen Spaziergängen am Rhein-Herne-Kanal: Im neuen Jahr soll der erste Teil der beleuchteten Laufstrecke mit Kilometerangaben fertig werden. Der zunächst angepackte Abschnitt verläuft westlich von der Osterfelder Brücke. Am Jahresende 2023, nach positivem Artenschutzbericht, soll der Bereich hinter der Osterfelder Brücke beleuchtet werden.
Nach der kompletten Fertigstellung ist die Laufstrecke fast acht Kilometer lang: Sie führt vom Parkplatz P2 des Niederrheinstadions entlang des nördlichen Ufers des Rhein-Herne-Kanals in Richtung Bottrop. Am Haus Ripshorst geht es über die Fußgängerbrücke bis hinter das Grundstück des Autohauses Bernds. Ab der Einmündung dieses Fußwegs soll die Jogging- und Walking-Strecke bis zur Promenade des Aqua-Parks verlaufen, vorbei an der Marina. Am Sea-Life-Aquarium geht es dann in Richtung Tausendfüßler-Brücke, auf dem Centro-Rad- und Fußweg bis zum Gasometer-Vorplatz, dann durch das Wäldchen in Richtung südliches Kanalufer. Von dort führt die Strecke Richtung Duisburg, zurück über die Slinky-Brücke zum Stadion-Parkplatz. Kosten: gut eine Million Euro.
Zwei neue Fitness-Plätze draußen – kostenlos für Bürger: Das stadtweite Angebot an Outdoor-Fitness-Plätzen wird durch die Standorte Stadion Sterkrade und Heinrich-Jochem-Platz in Lirich ausgebaut. Am Stadion Sterkrade werden zusätzlich zu den Sportflächen noch sechs Outdoor-Fitness-Geräte installiert. In Lirich platziert die Stadt neben fünf neuen Outdoor-Fitness-Geräten noch eine Calisthenics-Anlage. Das sieht dann ähnlich aus wie auf dem neuen Bewegungshügel im Revierpark Vonderort, der im Sommer 2022 eröffnet wurde.
Und noch mehr Draußen-Sport für alle: Die Holtener Sportanlage Bahnstraße mit ihrem Hauptnutzer Grün-Weiss Holten wird in eine multifunktionale Sportanlage zum „Emscher Sport- und Bewegungspark“ umgebaut und durch ein neues Sportgebäude erweitert. Neben einem Großspielfeld aus Kunstrasen entstehen ein Kunststoffkleinspielfeld, ein Spielbereich für Kinder, leichtathletische Anlagen und moderne Trainingsbereiche für die Bogenschützen. Der Bau des neuen Sportfunktionsgebäudes wird voraussichtlich erst 2024 abgeschlossen. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 2,55 Millionen Euro. Nur zehn Prozent muss davon Oberhausen selbst tragen, den großen Rest stemmen Bund und Land.
Schulen und Kitas: Hier investiert die Stadt weiter kräftig. Die Falkensteinschule erhält einen Anbau mit Mensa und Klassenzimmern, die Glück-auf-Schule einen im Herbst 2023 fertigzustellenden Anbau mit Bücherei, Ganztagsraum und sieben Klassenräumen sowie einen neuen Schulhof, der im Herbst 2023 fertig werden soll – für 4,6 Millionen Euro. Neue Kitas oder Kita-Anbauten werden von privaten Investoren an der Schladstraße, im Hausmannsfeld (beide Alt-Oberhausen), an der Neukölner Straße (Walsumermark), an der Arnheimer Straße (Schmachtendorf) und an der Hertastraße (Osterfeld) erstellt.