Oberhausen. An seinem 70. Geburtstag am Mittwoch, 10. Mai, erwartet den in Oberhausen aufgewachsenen Erzähler ein volles Haus – doch noch gibt’s Karten.

Der 10. Mai (ohne Jahreszahl) steht als Geburtstag des kleinen „Wolf“ sogar in seinem jüngsten Roman „Die Nacht unterm Schnee“: An seinem 70., am Mittwoch, 10. Mai, um 19.30 Uhr liest Ralf Rothmann im Theater Oberhausen aus diesem letzten Teil jener Weltkriegs-Trilogie, die dem Schicksal seiner Eltern nachforscht. Über 300 Tickets sind bereits verkauft, doch auch für Kurzentschlossene gibt es noch Karten bei freier Platzwahl im Großen Haus.

Rothmanns besondere Form der Anerkennung hat sich das Literaturhaus Oberhausen als Gastgeber redlich verdient: Schließlich bemüht sich der rührige Verein schon nahezu seit seinen Gründertagen um jenen Schriftsteller, der den Tackenberg mit großen Merkzeichen auf der literarischen Deutschlandkarte platziert hat. „An das Theater hat Ralf Rothmann viele tolle Erinnerungen“, weiß Hartmut Kowsky-Kawelke, der Literaturhaus-Vorsitzende.

Wie der Krieg auf die nächste Generation nachwirkt

Till Beckmann aus der „Spielkinder“-Familienbande, die als wahre Fans den „Overhausen“-Audiowalk am Tackenberg gestaltet und mit feiner Hörspiel-Kunst eingesprochen hat, übernimmt die Moderation des Abends vor vollem Haus. Dann präsentiert Ralf Rothmann allerdings keinen seiner „Sterkrade-Romane“, sondern den Abschluss jener Trilogie, die den jungen Jahren seiner Eltern (und seiner eigenen frühesten Kindheit) gewidmet ist.

Denn die eindringliche Verquickung von Biografie und literarischer Fiktion betonen fast alle Rezensionen des im vorigen Sommer erschienenen Romans „Die Nacht unterm Schnee“. Nur selten sind sich die Feuilletonisten der größten Zeitungstitel wohl so einig in ihrem Urteil: Für sie ist diese jüngste Arbeit, 300 Seiten stark, womöglich Rothmanns bestes Buch.

Nicht erst mit diesem gefeierten Werk macht der Romancier deutlich, wie die Verheerungen des Krieges in den Seelen der Menschen bis in die nächste Generation nachwirkt.

Karten für die Lesung gibt’s für 15 Euro, ermäßigt 10 Euro, im Theater, 0208 8578 184, Der Roman „Die Nacht unterm Schnee“, erschienen bei Suhrkamp, kostet 24 Euro, ISBN 978-3-518-43085-9.