Oberhausen. Das neue Restaurant „Big Chefs“ hat am Centro Oberhausen eröffnet. Doch wie sieht es im Lokal aus? Und was kosten die Gerichte? Eine Dip-Visite.

Früher standen sie hier bei der Kult-Diskothek „Adiamo“ an - heute sorgen Speisen aus der ägäischen und levantinischen Küche für die Musik. Die Restaurant-Kette „Big Chefs“ hat an der Centro-Promenade nach längerer Planungsphase eröffnet. Zwischen den Promenaden-Restaurants „Mosch Mosch“ und „Tijuana“ brutzeln seit wenigen Wochen die Gerichte aus dem östlichen Mittelmeerraum.

Doch wie sagt man im Revier so schön: Butter bei die Fische! Was genau landet überhaupt auf dem Teller? Und wie sieht es im Restaurant aus? Wir haben nachgeschaut.

Big Chefs am Centro Oberhausen: Platz für 162 Gäste

Am Donnerstagmittag sitzen Familien an großen Tischen. Pärchen probieren an kleineren Sitzeinheiten. Die Wände sind mit Ziegelsteinen verklinkert. Denis Karaman, Europa-Sprecherin von Big Chefs, blickt an der beleuchteten Bar mit Holzfront zufrieden drein. „Die ersten Tagen sind tatsächlich gut angelaufen. Vor allem unser großes Frühstück hat schon viele Gäste angelockt.“

Für 162 Sitzplätze wollen die Betreiber ab 9 Uhr morgendliche Speisen anbieten. Und das auch ziemlich lange: Wochentags bis 12 Uhr, samstags bis 13 Uhr - sonntags bis 14 Uhr. Frühstück ist hier irgendwie Definitionssache.

Westfield Centro: Betreiber sind mit den ersten Wochen zufrieden

Die 700 Quadratmeter große Immobilie sieht nach moderner Wohnzimmer-Atmosphäre aus, die sich an 80 Ablegern in der Türkei und im Nahen Osten orientiert. Das bedeutet: Bunte Teppiche, Sofa-Sitzecken, eine große „Big Love“-Leuchtschrift an der Wand, ein angedeuteter Kamin und viele Blumen auf dem Tisch. Karaman: „Big Chefs ist eine Frauenmarke - das sieht man vor allem an der Einrichtung.“

Die Restaurant-Kette ist im Jahr 2007 von der Gastronomin Gamze Cizreli in Ankara gegründet worden. Heute sieht sich Big Chefs als größte Brasserie-Café-Kette in der Türkei. In Deutschland öffnete bislang aber nur ein Ableger in Frankfurt. Bis jetzt.

Am Westfield Centro wird in der Anfangsphase bis 22 Uhr serviert - am Wochenende bis 23 Uhr. Warum kommt das Unternehmen überhaupt in die Neue Mitte? „Wir haben uns das Objekt angeschaut und uns schnell für einen Standort am Centro entschieden. In Oberhausen hat alles gepasst“, sagt Karaman.

Größter Unterschied zu anderen Restaurants: In der Speisekarte stehen viele Gerichte zum Teilen. Gäste bestellen eine Platte mit Kleinigkeiten, die dann wie Tapas von mehreren Gästen verspeist werden. Unter den Vorspeisen gilt bislang die Platte „Mezze Mezze“ als besonders beliebt.

Darauf stehen Hummus (pürierte Kichererbsen), Muhammara (würzige Paste aus Paprika und Wallnüssen), Mutabbal (Dip aus Auberginenpüree), Rote Beete mit Sauerkirschgeschmack und Frischkäse Ricotta, Shakshuka (Eier in Tomatensoße) sowie Atom (Joghurt) und Fladenbrot. Solch ein Tablett samt Eintunk-Töpfen kostet knapp 20 Euro. Und, mundet es? Eine schmackhafte Dip-Visite mit recht viel Auswahl.

Westfield Centro: Big Chefs serviert Hummus bis Shakshuka

Für gebratene Mini-Fleischbällchen auf warmen Hummus verlangt Big Chefs knapp 13 Euro. Für den kleinen Snack Manti, bestehend aus knusprigen Teigtaschen gefüllt mit Rinderhackfleisch und Joghurt-Minze-Soße, werden knapp 11 Euro fällig. Die Weinflasche Sauvignon Blanc kostet 28 Euro. Klaro: Neben der fernen Küche stehen auch Burger, Salate und Pizzen auf der Speisekarte.

Big Chefs bietet zum klassischen Bestellen beim Kellner auch eine Online-Bestellung per Handy an. Ein mobiler Servier-Roboter für Tabletts soll das Personal unterstützen.

>>> Betreiberin baut Programm für Bäuerinnen aus

Big Chefs bezieht nach eigenen Angaben die Marmelade, Soßen und Dips von 30 Bäuerinnen aus einem ländlichen Teil der Türkei. Betreiberin Gamze Cizreli hat ein Programm zur Förderung von Frauen in der Landwirtschaft initiiert.

Küchenchef Timur Aynaci hat bereits die Restaurants in der Türkei aufgebaut - und betreut in der Oberhausener Startphase ebenfalls das Restaurant an der Centro-Promenade.