Oberhausen. Bei der Sitzung der Styrumer Löwen in Oberhausen gab es einen unerwarteten Personalwechsel. Abschiedssong war als Duett mit Willi Herren geplant.

Die Karnevalisten kehren aus der Corona-Trockenzeit zurück, doch im Oberhausener Karneval häufen sich die Abschiede: Bei der Prunksitzung der Styrumer Löwen im Ebertbad wurde für manche Narren überraschend der langjährige Präsident Dirk Heßhaus nach sechs Jahren im Amt und zwölf Jahren als Aktiver verabschiedet. Heßhaus gibt seine Position an Dirk Hannemann weiter. Der Karnevalist möchte sich umorientieren, dem Verein aber mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Der durch den Sitzungs-Conférencier Thomas Dietz moderierte Abschied geriet zum üppigen Programmpunkt, weil Ex-Stadtprinz Heßhaus ein Lied einspielte, das ursprünglich als Duett produziert wurde. Heßhaus hatte die bekannte „Kölle-Hymne“ von Schlagersänger Willi Herren in dessen Studio in eine Version auf Oberhausen-Styrum umtexten lassen.

Karneval: Verstorbener Willi Herren erfand 2015 die Hommage an Heimat und Leben

Das gemeinsame Werk wollten Heßhaus und Herren eigentlich gemeinsam bei den Styrumer Löwen in Oberhausen zum Besten geben. Doch dazu kam es nicht mehr. 2020 und 2021 fielen die Styrumer Prunksitzungen wegen Corona aus. Schlagersänger Herren starb schließlich unerwartet im April 2021.

Die Hymne des Kölner und Oberhausener an die Heimat und das Leben blieb am Samstag ein Solo-Song. Heßhaus sang die Stadtteil-Zeilen zu seinem Abschied leidenschaftlich: „Nur wo Styrum draufsteht, ist auch Styrum drin.“

Die schon 2015 in der Urfassung komponierte Kölle-Hymne von Willi Herren hatte vorher bereits der Alstadener Hermann Buschmann in seiner Prinzenzeit 2017/2018 mit einem Oberhausen-Zeilenzusatz auf der Narrenbühne genutzt.

Karneval: 340 Narren feiern mit Trash-Kostümen die 80er Jahre im ausverkauften Ebertbad

Die Prunksitzung der Styrumer Löwen fand unterdessen ihr Publikum: Derzeit dürfen 340 Närrinnen und Narren im Ebertbad feiern - ausverkauft! Das Oberthema „99 Luftballons auf ihrem Weg nach Styrum“ war geschickt gewählt. Die wieder angesagten 80er-Jahre und die Neue Deutsche Welle (NDW) prägten die Sitzung. Amüsanter Nebeneffekt: Damals populäre quietschbunte Leggins und glänzende Trainingsanzüge aus Ballonseide reihten sich als Kostüm-Modesünden aneinander. Die Verkleidungsquote war hoch.

Das Programm wechselte umso launiger zwischen der Stimmungsband Dröpkes (klasse schwungvoll) bis zum Musikduo Pures Party Glück (klassische Partymusik). Immer ein Brüller: Die Styrumer Eigenleistungen von Tanzgarde bis zu den Aktiven konnten sich sehen lassen.