Oberhausen. Der Heimatverein Schmachtendorf hat eine ungewöhnliche Aktion gestartet: „Mein Wunsch für Schmachtendorf“ lautet der Titel. Das kam dabei heraus.

Ein langer Wunschzettel ist jetzt Oberbürgermeister Daniel Schranz ins Büro geflattert. Absender ist der Heimatverein Schmachtendorf, der bei seinem jüngsten Brunnenfest eine entsprechende Aktion gestartet hat: „Mein Wunsch für Schmachtendorf“ – wobei die Bürgerinnen und Bürger anonym ihren Wunsch notieren konnten. Das Ergebnis dieser ungewöhnlichen Sammlung ist nun übersichtlich dargestellt und am Donnerstag, 13. Oktober, an Oberbürgermeister Daniel Schranz übermittelt worden. Hier einige beispielhafte Wünsche:

Zustand der Straßen und Wege

Hier wird mehrfach der Wunsch geäußert, Straßen zu erneuern bzw. zu reparieren. Exemplarisch benannt wird zum Beispiel die Forststraße zwischen der Kreuzung Am Tüsselbeck und der Stadtgrenze Dinslaken. Sie befindet sich auf Höhe der Kleingartenanlage seit vielen Jahren in einem desolaten Zustand. Ebenfalls benannt werden Stolperfallen auf der Dudelerstraße, die schnellstmöglich beseitigt werden sollen. Wild geparkte Elektroroller ärgern die Schmachtendorfer ebenso wie mangelnde Sauberkeit der Straßen und Wege im Ortsbild.

Grün im Ortsbild / Naherholung

Mehrfach ist der Wunsch genannt, bestehendes Grün im öffentlichen Raum zu erhalten, die Straßen mehr zu begrünen und mehr Bäume zu pflanzen. Gehörten Alleebäume vor Jahrzehnten noch zum selbstverständlichen Straßenbild, seien diese nunmehr weitestgehend verschwunden, heißt es. Hier solle ein Umdenken stattfinden und auch in den Straßen wieder aufgeforstet werden. Weitere Hundekotbeutel-Spender nebst Entsorgungsmöglichkeit stehen ebenfalls auf dem Wunschzettel.

Denkmalschutz und –förderung

Hier ist konkret der Wunsch nach Erhalt der Kirche an der Kempkenstraße aufgelistet, ein ortsbildprägendes Baudenkmal mit besonderer Bedeutung. Hier sollte ein enger Kontakt mit dem Verein Kirche Schmachtendorf, der sich seit 2018 um den Erhalt und die Nutzung des Gotteshauses kümmert, gesucht werden.

Wirtschaft und Gesellschaft

Mehrfach ist der Wunsch nach einer Eisdiele notiert. Der Wochenmarkt soll zudem erhalten bleiben. Ausdrückliches Lob erhält die Interessengemeinschaft Schmachtendorf (IGS), die einen erfolgreichen Feierabendmarkt im Stadtteil gestartet hat. Zugleich wird ein Bauernmarkt angeregt.

Problem- und Angsträume

Als Problem- und Angstraum ist der Park hinter der Heinrich-Böll-Gesamtschule benannt. Nicht nur durch Müll und Hundekot verunreinigt, werde er auch spätestens mit Einbruch der Dunkelheit „zum Treffpunkt zwielichtiger Gestalten, die Alkohol und Drogen konsumieren sollen“, heißt es wörtlich. Es soll dringend nach Möglichkeiten gesucht werden, wie dieser Park aufgewertet und zu einem wertvollen Naherholungsbereich umgestaltet werden kann. Sollte sich bestätigen, dass dort Drogenkonsum und -handel stattfinde, seien Polizei und Ordnungsamt zu strikten Gegenmaßnahmen aufgerufen.

Sterkrader Wald / Autobahnkreuz Oberhausen

Kontrovers bewertet bleibt die Frage nach dem Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen und dem Erhalt des Sterkrader Waldes. Zwei Wunschzetteln für den Autobahnausbau stehen vier Wunschzettel für den Erhalt des Sterkrader Waldes in seiner jetzigen Form gegenüber. Beides schließe sich nicht kategorisch aus, heißt es. Hier werde es darauf ankommen, wie sich die Stadt Oberhausen als Eigentümerin für einen möglichst weitgehenden Flächenerhalt einsetze.

Präsenz der Stadt / Politik im Ortsteil

Gewünscht wird, dass der Oberbürgermeister in Schmachtendorf präsenter sei. Ein Vorschlag könnte sein, wieder Bürgersprechstunden wie in den 1980er-Jahren in Schmachtendorf anzubieten, beispielsweise monatlich zu verschiedenen Themen mit wechselnden Vertretern der Stadt.