Oberhausen. Aus Sorge vor viel zu hohen Nachzahlungen im nächsten Jahr wollen Oberhausener schon jetzt die Abschläge für Gas, Strom und Fernwärme erhöhen.

Es sind nicht die Massen der Kunden des Oberhausener Strom-, Gas- und Fernwärmelieferanten Energieversorgung Oberhausen (EVO), aber doch bereitet sich eine spürbare Zahl von Bürgern auf die Teuerungswelle für warme Wohnungen im Winter vor. Die EVO-Fachleute erleben in diesen Wochen, dass sich mehr und mehr Kunden wünschen, ihre monatlichen Abschläge an die EVO zu erhöhen, damit sie am Ende nicht von der höchsten Energie-Rechnung ihres Lebens erschlagen werden – und hohe Nachzahlungen blechen müssen.

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Im Gegensatz zu anderen Stadtwerken lehnen die Energieberater der EVO in den Gesprächen allerdings momentan die von Bürgern gewünschte Erhöhung der monatlichen Zahlungen an die EVO ab. Denn das halb der Stadt und halb EON gehörende Energieunternehmen will bereits in der nächsten Woche der Öffentlichkeit vorstellen, wie hoch die Preissprünge in den verschiedenen Tarifen für Strom, Gas und Fernwärme wahrscheinlich werden. Mit der dann folgenden Erhöhung der Preise sollen die monatlichen Abschläge aller Kunden automatisch und fachgerecht ebenfalls angehoben werden. Über beides wird jeder Kunde natürlich schriftlich informiert.

Wer allerdings trotzdem schon vorab seine Abschläge erhöhen will, kann dies nach Darstellung der EVO im Internet selbstständig erledigen – über das Kundenportal der EVO (www.kundenportal.evo-energie.de) ist dies auch weiterhin möglich.

Hat bereits bei der Bilanzpressekonferenz der Energieversorgung Oberhausen (EVO) im April 2022 die dritte Preiserhöhung innerhalb von zwölf Monaten angekündigt: Hartmut Gieske, kaufmännischer Vorstand der EVO.
Hat bereits bei der Bilanzpressekonferenz der Energieversorgung Oberhausen (EVO) im April 2022 die dritte Preiserhöhung innerhalb von zwölf Monaten angekündigt: Hartmut Gieske, kaufmännischer Vorstand der EVO. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Noch kalkulieren die Energiefachleute der EVO, wie sehr die Preise für Strom, Gas und Fernwärme im Herbst angehoben werden müssen. Viele EVO-Kunden müssen dann die dritte Preiserhöhung innerhalb eines Jahres hinnehmen. Diese dritte Stufe wird nach Angaben der EVO aufgrund der Energiekrise durch den Ukraine-Krieg stärker ausfallen als in der Vergangenheit. Wenn die exakte Teuerung veröffentlicht wird, rechnet die EVO mit einem großen Andrang im EVO-Kundenzentrum an der Danziger Straße 31 und an den Infotelefonen (kostenlos unter 0800-2552-500). Viele werden sich intensive Beratungen zu Energieeinsparmöglichkeiten und Tarifwechseln wünschen.

„Wir bitten schon jetzt um Verständnis, dass es zu längeren Wartezeiten kommen kann. Einige Dinge, beispielsweise Zählerstände mitteilen, lassen sich im Kundenportal bequem selbstständig von zu Hause oder unterwegs durchführen“, schreibt EVO-Pressesprecherin Sina Sitzmann aufgrund einer Nachfrage der Redaktion. Das Beratungsangebot werde wegen des erwarteten Ansturms in den nächsten Monaten ausgeweitet. Dabei sind auch digitale Sprechstunden geplant.

Die Energieversorgung Oberhausen (EVO) beliefert nach aktuellen Angaben des Unternehmens derzeit 95.500 Stromkunden und 18.500 Gaskunden sowie 6500 Verbrauchsstellen für Fernwärme.