Oberhausen. Die Energieversorgung Oberhausen (EVO) weiß genau, dass sie die Preise für Strom, Gas und Fernwärme in diesem Jahr erhöhen wird.

Die Kunden der Energieversorgung Oberhausen (EVO) müssen sich noch im Laufe dieses Jahres auf die dritte Preiserhöhung bei Gas, Strom und Fernwärme innerhalb von zwölf Monaten einstellen. Das halb der Stadt und halb dem EON-Energiekonzern gehörende Unternehmen kann allerdings zum jetzigen Zeitpunkt immer noch nicht sagen, wie stark sich die EVO-Energie verteuern wird. Dabei hatte EVO-Vorstand Hartmut Gieske bereits bei der Bilanzpressekonferenz im April 2022 angedeutet, dass die EVO ihre Preise nach Juni 2022 noch einmal im Oktober 2022 anheben muss.

Doch die aktuelle Lage ist so unsicher, dass Preise schwer zu berechnen sind. „Derzeit werden die Entwicklungen auf den Beschaffungsmärkten intensiv beobachtet und die Energiepreise für Endverbraucher kalkuliert“, schreibt die EVO-Pressestelle auf Anfrage nach den beabsichtigten Preiserhöhungen. „Von dieser allgemeinen Entwicklung (Ukraine-Krieg, Preissteigerungen an den Energiebörsen, Inflationsrate) kann sich die EVO nicht entkoppeln.“

Zum 1. Juni 2022 hatte die EVO den Strompreis für einen Musterhaushalt (3500 Kilowattstunden im Jahr) um sieben Prozent erhöht. Der Gaspreis kletterte sogar um 19 Prozent (Durchschnittsverbrauch 14.625 Kilowattstunden im Jahr). Zuletzt hatte die EVO im Oktober 2021 den Gaspreis um zehn Prozent und den Strompreis zum 1. Januar 2022 indirekt um knapp drei Cent pro Kilowattstunde angehoben.

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Im Gegensatz zu den Stadtwerken Essen und Herne bietet die EVO ihren Stammkunden keinen Spezialtarif zum Fixpreis in diesen Zeiten an. Dabei haben die Oberhausener Energiemanager in früheren Jahren durchaus ihren Kunden solche Angebote für Gas und Strom gemacht – die damals zugeschlagen haben, profitieren derzeit immer noch von dem früheren niedrigen Preistarif.

Hartmut Gieske, kaufmännischer Vorstand der EVO, kündigte schon bei der Bilanz-Pressekonferenz im April 2022 an, dass eine weitere Preiserhöhung in diesem Jahr ab Oktober sehr wahrscheinlich ist.
Hartmut Gieske, kaufmännischer Vorstand der EVO, kündigte schon bei der Bilanz-Pressekonferenz im April 2022 an, dass eine weitere Preiserhöhung in diesem Jahr ab Oktober sehr wahrscheinlich ist. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Wer beispielsweise in der Nachbarstadt Essen in diesen Wochen auf den Fixpreis-Tarif der Essener Stadtwerke wechselt, muss bis Ende 2023 keine weitere Preiserhöhung bei Strom befürchten. Herne sichert den Festpreis sogar bis Ende Juni 2024 zu. Bei beiden Modellen zahlt man zwar im Vergleich zu den heutigen Strompreisen als Verbraucher deutlich mehr, sichert sich aber damit für etliche Monate die Kostenlast kalkulierbar ab.

Die EVO begründet ihre aktuelle Zurückhaltung mit Fixpreis-Angeboten so: „Die unsichere Situation auf den Energiemärkten ist ungeeignet, um ein entsprechendes Angebot zu machen. Wir beobachten die Preisentwicklung genau und werden dann kurzfristig entscheiden, ob und wann wir eine Preisfixierung wieder anbieten.“