Oberhausen. Oberhausen plant mit dem „HydrOB“ einen eigenen Wasserstoff-Campus. Bis Ende des Jahres soll ein geeigneter Standort im Stadtgebiet feststehen.

Schon vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine und die daraus resultierende Gas- und Energiekrise galt Wasserstoff als der Energieträger der Zukunft: Als Schlüsseltechnologie spielt Wasserstoff eine zentrale Rolle auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität. Und als Alternative zum Erdgas kann er helfen, Deutschland unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu machen. Experten machen Druck, die Technologie schnell voranzubringen. Es könnte also keinen passenderen Zeitpunkt für erfreuliche Post aus Düsseldorf geben: Oberhausen möchte mit einem eigenen Wasserstoff-Campus, wie berichtet – teilhaben an der Wasserstoff-Wirtschaft – und erhält für dessen Aufbau nun frisches Fördergeld.

Das NRW-Wirtschaftsministerium unterstützt die Oberhausener Pläne mit einem „niedrigen sechsstelligen Euro-Betrag“, wie das Unternehmen MAN Energy Solutions bestätigt. MAN ist Teil des Netzwerkes, das sich bereits im Februar vergangenen Jahres gegründet hat. Mit starken Partnern vor Ort, dem Forschungsinstitut Fraunhofer Umsicht etwa, möchte die Stadt Oberhausen einen Wasserstoff-Campus aufbauen – inklusive eines Kompetenzzentrums auf Oberhausener Stadtgebiet. Mit der Startfinanzierung des Landes soll bis Ende des Jahres ein geeigneter Standort für dieses Zentrum gefunden werden.

Zu den Hintergründen

In diesem Kompetenzzentrum sollen Weiterbildungen stattfinden, Mitarbeiter geschult, Schüler und Studenten an das Thema Wasserstoff herangeführt werden. Es soll auch eine Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger werden, „wir möchten den Menschen diese wichtige Technologie näherbringen“, sagt Judith Pähr. Die Entwicklungsingenieurin bei MAN ist dort verantwortlich für das Wasserstoff-Projekt, das die Akteure „HydrOB“ getauft haben.

Neben dem auch nach außen sichtbaren Kompetenzzentrum mit Technikums-, Fertigungs- und Laborflächen soll „HydrOB“ alle Beteiligten digital vernetzen – in der „HydrOB“-Cloud. „Wir wollen die starken Partner in der Region wirksam mithilfe einer digitalen Plattform vernetzen und so gemeinsam voneinander lernen. Eine solch konsequente Vernetzung mit Fokus auf Wasserstofftechnologien ist bisher einzigartig in NRW“, wirbt Judith Pähr für das Projekt.

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Und das soll in der Folge neue Betriebe der Wasserstoff-Technologie nach Oberhausen locken. Bestehende Unternehmen sollen zudem Unterstützung erhalten bei der Einführung von Wasserstoff-Technologien, ergänzt Ingenieurin Esther Stahl vom Institut Fraunhofer UMSICHT. „Mit den bereitgestellten Fördergeldern kommen wir diesen Zielen ein gutes Stück näher und freuen uns, die nächsten Schritte Richtung Umsetzung zu gehen.“