Oberhausen. Zwei neue Gebäude baut die SIM GmbH im Erlengrund in Oberhausen. Was das Unternehmen dort plant und wie viele Arbeitsplätze entstehen.
Oberhausen – eine Stadt der Innovation und Hightech-Forschung? Den Eindruck kann man jedenfalls im Industriegebiet Erlengrund gewinnen. Dort plant die Scientific Instruments Manufacturer GmbH (SIM), spezialisiert im Bereich der Chromatographie, gerade ihre Expansion. Zwei weitere Gebäude sollen am Standort bis März 2023 entstehen. Kostenpunkt: rund sechs Millionen Euro.
Mit dem Neubau könne das Unternehmen weiter wachsen, erklärt Geschäftsführer Rolf Eichelberg. „Das verschafft uns nicht nur Platz für die Produktion, sondern auch Freiraum für neue Ideen und Entwicklungen. Man muss als Unternehmen schließlich auch an übermorgen denken.“
Und das tut Eichelberg. Denn während am Mittwoch, 22. Dezember 2021, noch der Grundstein gelegt wird für die Erweiterungsbauten des Messgeräte-Herstellers, ist schon ein drittes Gebäude im Gespräch. Dort soll ein Innovationszentrum Platz finden.
Betriebskita und Co-Working-Space entstehen
Doch zunächst zum aktuellen Bauvorhaben: Auf fast 3000 Quadratmetern sind eine Betriebskita, ein Kompetenzzentrum für Aus- und Weiterbildung sowie ein Co-Working-Space geplant. Auch 20 weitere Arbeitsplätze sollen entstehen.
Schon jetzt ist die SIM GmbH weltweit tätig. Das Erfolgskonzept: „Wir entwickeln keine Standard-Produktlinien, sondern erarbeiten mit und für unsere Kunden maßgeschneiderte Lösungen“, so Eichelberg. „Unser Team ist interdisziplinär unterwegs. Wir beschäftigen Maschinenbauer und Elektroingenieure ebenso wie Chemiker und Physiker.“
OB Daniel Schranz: „Hidden Champion“ in Oberhausen
Doch was genau entwickeln die Mitarbeitenden der SIM? Das Unternehmen baut und modifiziert empfindliche Messgeräte. Kundinnen und Kunden etwa aus der Lebensmittelüberwachung, Kriminalistik oder Pharmaindustrie setzen sie ein, um Stoffgemische in ihre einzelnen Komponenten aufzutrennen. So lassen sich zum Beispiel Pestizide in Lebensmitteln oder Dopingsubstanzen nachweisen.
Unternehmen aus der Nachbarschaft realisiert den Bau
Seit 2005 ist die SIM GmbH in Oberhausen ansässig. Gegründet wurde sie im Jahr 1997 in Mülheim und zog sieben Jahre später in den Erlengrund.
Die Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung hat die Ansiedlung von Anfang an begleitet. In der Grundsteinlegung am 22. Dezember sieht Geschäftsführer Michael Rüscher einen „wichtigen Meilenstein in der Erfolgsgeschichte eines innovativen mittelständischen Unternehmens“.
Mit dem Bau der zwei neuen Gebäude ist übrigens ein anderes Oberhausener Unternehmen beauftragt. Aus der direkten Nachbarschaft: die Bührer+Wehling Projekt GmbH, ebenfalls ansässig im Erlengrund.
Oberbürgermeister Daniel Schranz nennt das Unternehmen einen „Hidden Champion“ in Oberhausen. „Seit vielen Jahren werden die High-Tech-Produkte made in Oberhausen in die ganze Welt exportiert.“ Dass das Unternehmen seine Erfolgsgeschichte nun fortschreibe, stärke den Standort.
Mit der Expansion erhalten auch Rolf Eichelbergs Töchter mehr Einfluss im Unternehmen. Friederike und Joana Eichelberg werden für den Co-Working-Space verantwortlich sein. Dieser soll Start-ups und anderen Unternehmen eine fortschrittliche Möglichkeit zum Arbeiten im „Büro“ oder eine Alternative zum Homeoffice bieten. Tochter Lina Such setzt ihr Wissen als Biologin ein, um den biomedizinischen Bereich des Unternehmens zu erschließen. Eine Entwicklung, die den Vater sichtlich stolz macht.