Oberhausen. . Rolf Eichelberg und Werner Kientopf gründeten 1997 die SIM. Sie sorgen für den optimalen Sprit für Rennwagen oder „saubere“ Lebensmittel.
Wenn Sebastian Vettel und Kollegen irgendwo auf der Welt im Kreis fahren, dann können sie sich darauf verlassen, dass ihr Sprit in Ordnung ist. Wenn Lebensmittelkontrolleure Proben untersuchen, sind sie in der Lage, auch kleinste Verunreinigungen zu ermitteln. Und Lackfirmen können sich zu hundert Prozent darauf verlassen, dass die gewünschte Farbe hergestellt wird und ihr Produkt nicht von der Vorgabe abweicht. Drei Beispiele aus unterschiedlichen Branchen, die eines gemeinsam haben: Sie sind Kunden der Oberhausener Firma SIM Scientific Instruments Manufacturer GmbH. Deren Arbeitsgebiet: Spezialisierung im High-End Bereich.
1997 gründeten die Geschäftsführer Rolf Eichelberg und Werner Kientopf die SIM. Beide hatten vorher in namhaften deutschen Unternehmen im Bereich Gas- und Flüssigchromatographie geforscht und entwickelt. Vor sieben Jahren zog die Firma von Mülheim weg und in den Gewerbepark Erlengrund. Bereits damals war klar, dass das Unternehmen weiter wachsen würde. Im vergangenen Jahr bezog man ein zweites Gebäude auf dem Nachbargrundstück.
Was produziert SIM? „Wir sind eine Tuningfirma für Messgeräte“, sagt Eichelberg. Geräte, die etwa vom Hersteller Agilent erworben wurden, werden den Anforderungen der Kunden angepasst. Über Agilent entsteht auch oft der Kontakt zu den Interessenten. Dank der SIM-Technologie können feinste Gemische in einzelne chemische Verbindungen aufgetrennt werden. Dies ist wichtig, um feststellen zu können, welche Substanzen eine Verbindung enthält. „Im Diesel zum Beispiel gibt es über 700 Einzelkomponenten“, erklärt Eichelberg. Die Messgeräte sind so fein, dass der Nachweis des berühmten Zuckerwürfels im Bodensee für sie kein Problem darstellt.
Tee-Hersteller setzt auf SIM
Ein großer Kunde ist zum Beispiel auch der TÜV. „Der prüft ja nicht nur Autos, sondern alles Mögliche“. Auch ein Tee-Hersteller setzt auf SIM. „Es geht zum Beispiel darum, festzustellen zu können, ob Pestizide in den Blättern enthalten sind.“ Für Shell entwickelte man bislang über 100 Systeme, darunter auch die Anlage, die im Formel 1-Zirkus mitreist, um die Spritqualität zu prüfen.
Die Entwicklung des Mittelständlers zeigte in den vergangenen Jahren stetig nach oben. Das Zwei-Mann-Team wuchs zu einer 14-köpfigen Belegschaft heran, mittlerweile beschäftigt das Unternehmen 26 hoch qualifizierte Mitarbeiter, die sich unter anderem um Entwicklung, Produktion, Service und Vertrieb kümmern. Sollte Vettel also erneut Weltmeister werden, hat er es ein kleines bisschen auch ihnen zu verdanken.