Oberhausen. Reste für Nachrücker: Wenn im Oberhausener Impfzentrum Dosen übrig bleiben, haben nur bestimmte Gruppen eine Chancen, früher geimpft zu werden.

Rund ein Dutzend Oberhausener standen nach Angaben der Stadt am Freitagmorgen (30. April) erwartungsvoll vor dem Impfzentrum und hofften, - offenbar aufgrund fehlinterpretierter Informationen aus dem Netz - eine Rest-Dosis Impfstoff zu erhalten. „Es ist völlig unergiebig, sich vor das Impfzentrum zu stellen und auf übrig gebliebenen Impfstoff zu warten“, stellte Stadtsprecher Frank Helling klar. Sollte tatsächlich Impfstoff übrigbleiben, werde dieser zunächst jenen Menschen angeboten, die auf Listen der Feuerwehr stehen. Nur: Wer befindet sich eigentlich auf jenen Listen?

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Es sind laut Helling zum einen jene Menschen, die bereits einen Impftermin haben. Sie erhalten dann die Möglichkeit, noch früher geimpft zu werden. Zum anderen stehen auch Gruppen auf einer Liste, die bereits einen Antrag für eine Impfung gestellt haben, aber noch keinen Termin erhalten haben. Das sind vor allem Menschen mit Vorerkrankungen, die in der Corona-Impfverordnung des Bundes nicht direkt genannt werden.

Auch priorisierte Berufsgruppen stehen auf der Nachrücker-Liste

Für diese Einzelfallentscheidungen kommen Personen in Frage, denen durch einen Arzt ein erhöhtes Risiko im Falle einer Covid-19-Erkrankung bescheinigt wurde. Sie brauchen in der Regel ein ärztliches Zeugnis, um einen entsprechenden Impfantrag stellen zu können. Und können dann nach bewilligtem Antrag auch auf der Liste der Feuerwehr landen.


Auch denkbar ist nach Angaben des Stadtsprechers, dass Oberhausener der bislang priorisierten Berufsgruppen (Polizei- und Einsatzkräfte, Erzieher, Grundschullehrer, Sozialhelfer etc.) nachrücken, wenn diese zwar impfwillig sind, aber aus irgendeinem Grund ihren ersten angebotenen Termin nicht wahrnehmen konnten.

Wer eine Zweitimpfung braucht, bekommt keine Rest-Dose

„Es werden dabei ausschließlich Menschen angerufen, die auf ihre Erstimpfung warten“, sagte Frank Helling. Termine für Zweitimpfungen werden also nicht vorgeschoben. Nach welcher Reihenfolge die Menschen auf der Liste kontaktiert werden, konnte der Stadtsprecher nicht beantworten.

Impfstoff bleibt zum Beispiel dann übrig, wenn jemand nicht zu seinem Termin erscheint. Wie man aus anderen Städten im Ruhrgebiet hört, passiert dies inzwischen offenbar auch deshalb, weil Impfberechtigte auf Nummer sicher gehen und sich sowohl im Impfzentrum als auch in der Arztpraxis anmelden. In Oberhausen sind es nach Angaben der Stadt bislang dennoch täglich nur eine Handvoll übrig gebliebener Dosen - und demnach auch nur ein kleiner Teil der Nachrücker-Liste, der abgearbeitet werden kann.