Oberhausen. Das Oberverwaltungsgericht hat entschieden, dass der Einzelhandel nicht an allen Adventssonntagen öffnen darf. Das hat Folgen für das Centro.
An gleich fünf der kommenden sechs Sonntage wollte das Centro Oberhausen seine Shops öffnen – doch daraus wird nichts. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat am Dienstag mit einem Eilbeschluss die von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen mit dem Corona-Infektionsschutz begründeten Sonntagsöffnungen untersagt .
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Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte gegen die erweiterten Öffnungszeiten für den Einzelhandel geklagt. Das Urteil betrifft damit auch das Oberhausener Einkaufszentrum. Im Vorfeld hatte das Centro noch angekündigt, die fünf möglichen Termine für verkaufsoffene Sonntage alle auch nutzen zu wollen.
Centro Oberhausen wollte fünf Verkaufsoffene Sonntage
Darum sollte sich die Mall bereits zum ersten Mal am kommenden Sonntag, 29. November, zwischen 13 und 18 Uhr öffnen. Auch am 6., 13. und 20. Dezember und zusätzlich am 3. Januar 2021 sollten Kunden in den Geschäften in der Neuen Mitte Oberhausen einkaufen können.
Während die Landesregierung NRW darauf verwies, das Einkaufsgeschehen in Corona-Zeiten durch verkaufsoffene Sonntage entzerren zu wollen, argumentierte die Gewerkschaft Verdi mit dem drohenden Infektionsrisiko und der hohen Belastung der Angestellten – bis hin zur Sieben-Tage-Woche.
Centro-Chef Remark nach dem Urteil massiv enttäuscht
Verdi hatte sich in der Vergangenheit schon häufiger erfolgreich vor Gericht gegen Sonntagsöffnungszeiten gestemmt. Völlig überraschend dürfte die Nachricht für die Chefetage des Centro Oberhausen daher nicht gekommen sein. Doch der Frust sitzt dennoch tief. „Wir sind vom Urteil komplett enttäuscht. Das ist ein Schlag ins Gesicht des Handels“, sagt Center-Manager Marcus Remark gegenüber unserer Redaktion.
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In die verkaufsoffenen Sonntage hätten viele der Händler große Hoffnungen gesetzt. „Es geht längst nicht um zusätzliche Gewinne, sondern darum, das Minus abzufangen“, sagt Remark.
Die Gewerkschaft Verdi handle damit gegen das Interesse ihrer Mitglieder. Zahlreiche Beschäftigte hätten mit Kurzarbeit zu kämpfen. Kurzfristige Gerichtsurteile würden sämtliche Planungen torpedieren. „Es wird Zeit, die Öffnungszeiten endlich auf rechtssichere Beine zu stellen.“