Oberhausen. Im Krisenstab der Stadt Oberhausen werden Maßnahmen diskutiert, um Corona-Infektionen einzudämmen. Ein Aspekt dabei ist der Schülertransport.

Auf der Suche nach wirkungsvollen Maßnahmen, um das Infektionsgeschehen an Schulen kleinzuhalten, nimmt Oberhausen nun auch den Schulbusverkehr in den Blick. Der Schulträger ist nach eigenen Angaben erneut im Gespräch mit den Schulen, um zu klären, wie Schülertransport und Unterrichtsbeginn entzerrt werden können . So will man erreichen, dass nicht alle Schüler zeitgleich vor den Schulgebäuden ankommen, und die Situation in den Stoag-Bussen entlasten.

Versetzte Anfangszeiten, sprich eine coronakonforme Stundenplangestaltung, „können wir als Stadt nicht anordnen, nur empfehlen“ , sagt der Oberhausener Schuldezernent Jürgen Schmidt. Das sei eine organisatorische Herausforderung für die Schulen, dessen sei sich die Stadt bewusst, gleichwohl „wollen wir die Erfahrungen in anderen Städten zusammenfassen, um sie den Schulen an die Hand zu geben“, sagt Schmidt. „Wir empfehlen den Schulen, sich näher damit zu beschäftigen, um zu schauen, was geht.“ In Herne beispielsweise haben sich die Verantwortlichen mit der Bezirksregierung darauf geeinigt, den Schulbeginn zu entzerren, um Gedränge zu vermeiden. Der Kern der Vereinbarung: Die Hälfte der Schüler an den weiterführenden Schulen startet wie gehabt zur ersten Stunde, die andere Hälfte zur zweiten Stunde.

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Bisher haben offenbar die wenigsten Schulen in Oberhausen ihre Stundenpläne so umgestellt, dass Klassen oder Jahrgänge zeitlich nacheinander gestaffelt mit der Schule starten. Nach Angaben der Stoag, die ihren Schulbusverkehr ja darauf abstellen müsste, „gibt es zur Zeit in Oberhausen keinen versetzten Unterrichtsanfang“. Einige Schulen hätten für sich eine Chance gesehen, sagt dagegen Schuldezernent Jürgen Schmidt, „das aber nicht an die große Glocke gehängt“.

Beschaffung zusätzlicher Busse kein Problem

Wenn sich mehr Schulen für ein solches Modell entscheiden würden, scheint zumindest die Beschaffung zusätzlicher Transport-Kapazitäten kein Problem zu sein. „Busse sind relativ schnell zu bekommen“, sagt Schmidt mit Verweis auf private Busunternehmen, deren Flotten derzeit wegen Reiseausfällen ungenutzt herumstehen. Das Land übernehme die Kosten, wenn Kommunen bzw. städtische Verkehrsunternehmen ihre Schulbus-Fahrten aufstocken wollen.

Die Stoag hatte bereits nach den Sommerferien ergänzend zu ihren Einsatzwagen drei Fahrzeuge zusätzlich angemietet. Diese Anzahl ist nach den Herbstferien noch einmal auf insgesamt sechs zusätzliche Fahrzeuge erhöht worden , erklärt Stoag-Sprecherin Sabine Müller auf Nachfrage der Redaktion. Weil es bisher offiziell keinen versetzten Unterrichtsanfang gebe, fahren alle „31 E-Wagen planmäßig“.

Die zusätzlich von der Firma Urban-Reisen angemieteten Busse setzt die Stoag nach eigenen Angaben seit 26. Oktober montags bis freitags zwischen 7 und 8 Uhr sowie nach Schulende bis in die Nachmittagsstunden für zusätzliche Fahrten auf Streckenabschnitten ein, „die besonders stark von Schülerinnen und Schülern genutzt werden“. Dieses sind: SB92 Streckenabschnitt Fröbelplatz – Hauptbahnhof, SB93 Streckenabschnitt Fröbelplatz – Hauptbahnhof, SB98 Streckenabschnitt Sterkrade Bahnhof – Schmachtendorf im Bereich Alsfeld, 143 Streckenabschnitt Königsberger Straße – Anne Frank Realschule, 957 Streckenabschnitt Sterkrade Bahnhof – Weierstraße, 976 Streckenabschnitt Sterkrade Bahnhof – Lirich – Hauptbahnhof.

Nach Schulende werde zusätzlich zu den oben genannten Linien auf der Linie SB90 zwischen Sterkrade und Schmachtendorf im Bereich Alsfeld eine zusätzliche Fahrt durchgeführt. Des Weiteren gebe es auf der Trasse zwischen Sterkrade Bahnhof und Hauptbahnhof zusätzliche Fahrten. „Wir prüfen regelmäßig die Auslastung der Fahrzeuge und die Anregungen, die von Kunden kommen, um gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen“, gibt die Stoag-Sprecherin an.