Oberhausen. Oberhausen setzt nach den Ferien weitere Busse im Schülerverkehr ein. Chaotische Zustände wie nach den Sommerferien sollen vermieden werden.
Kurz halten, schnell aussteigen: Vor Unterrichtsbeginn kann es morgens vor den Schulen und Kitas in Oberhausen hektisch werden. Besonders in der dunklen und nassen Jahreszeit bringen Eltern ohnehin vermehrt ihre Kinder zur Schule. Die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus in vollen Bussen könnte Eltern noch einmal darin bestärken, ihre Kinder anstatt in den Bus direkt in das eigene Auto zu setzen. Die Polizei Oberhausen und die Verkehrswacht geben Tipps für einen sicheren Schulweg. Zudem wird die Stoag drei weitere Zusatzbusse einsetzen, um den Schülern auf besonders häufig genutzten Linien mehr Platz zu bieten.
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Neben den planmäßigen Einsatzwagen hatte die Stoag drei neue Busse bereits nach den Sommerferien eingesetzt, weitere drei kommen nun nach den Herbstferien hinzu. Das Verkehrsministerium habe signalisiert, dass Gelder weiterhin übernommen werden, sagt Sabine Müller, Sprecherin der Stoag. „Wir rechnen damit, dass in der nun beginnenden kühleren und feuchten Jahreszeit mehr Schülerinnen und Schüler als bisher mit dem Bus zur Schule fahren.“
Bringverkehr vor Oberhausener Schulen hat zugenommen
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Doch nicht alle Kinder fahren mit dem Bus. Immer mehr Eltern fahren ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Das kann vor Ort zu Problemen führen. „Der Bringverkehr hat insgesamt zugenommen. Eltern stellen sich oft mit ihren Kraftfahrzeugen in das eingerichtete Haltverbot vor Schulen und Kitas. Das geschieht besonders häufig bei schlechtem Wetter“, beschreibt Luise Lakhal, Polizeisprecherin in Oberhausen, das allgemeine Phänomen der Elterntaxis. Im Bereich von Schulen und Kitas gebe es mehr Verkehrsverstöße, insbesondere Verstöße gegen das Halt- und Parkverbot. Verstöße gegen Geschwindigkeitsbeschränkungen hätten hingegen abgenommen.
Elterntaxis können andere Kinder auf ihrem Schulweg gefährden
Elterntaxis können selbst zum Verkehrshindernis werden: „Das Haltverbot wurde nicht ohne Grund eingerichtet, da es sich hier um eine Gefahrenzone für Kinder handelt“, erklärt Lakhal. Elterntaxis würden meist in Bereichen, in denen das absolute Haltverbot besteht, halten. Dabei werde keine Rücksicht auf Feuerwehrzufahrten oder andere Verkehrsteilnehmer genommen. „Durch das Halten in diesen Bereichen entstehen Sichtbehinderungen für die Kinder, die an diesen Stellen zu Fuß die Straße überqueren müssen.“
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Willi Taubner, Vorsitzender der Verkehrswacht Oberhausen, appelliert, dass Eltern ihren Kindern kleine Wege zutrauen sollten. „Wenn Eltern schon ihre Kinder zur Schule bringen, sollen sie die Kinder 300 bis 400 Meter in der Nähe der Schule rauslassen. Dann ist die Parksituation entzerrt“, sagt der ehemalige Polizeihauptkommissar. Darüber hinaus sollten Kinder auch bei kurzen Strecken richtig angeschnallt sein: „Im letzten Jahr verletzten sich 35 Kinder im Auto der Eltern oder von Familienangehörigen, weil sie nicht ordnungsgemäß gesichert waren“, sagt Polizeisprecherin Luise Lakhal.
Stress vermeiden: „Der Schulweg beginnt eigentlich schon zu Hause“
Noch lieber wäre es Willi Taubner, wenn die Kinder den Weg zur Schule komplett zu Fuß zurücklegen würden. Bewegung halte fit und sei gesund. Er rät Eltern, den Schulweg vorab mit den Schulkindern einzuüben und auf Gefahrenstellen hinzuweisen. „Dabei sollte man darauf achten, dass man den sicheren Weg nimmt. Kleine Umwege, die der Sicherheit dienen, sollten in Kauf genommen werden“, erläutert er.
Auf diesen Linien werden die Zusatzbusse eingesetzt
Die Busse fahren zwischen 7 und 8 Uhr auf den Abschnitten der Linien SB92, SB93, SB98, 143, 957 und 976, die besonders stark und Schülern genutzt werden.
Nach Schulende bis in die Nachmittagsstunden werden die Fahrten auf der SB90, SB98, 143, 957 und 976 verstärkt. Die Busse sind mit der Liniennummer plus „Einsatzwagen“ beschildert. Des Weiteren gibt es auf der Trasse zwischen dem Bahnhof Sterkrade und dem Hauptbahnhof zusätzliche Fahrten.
Um Stress zu vermeiden, sollten Eltern morgens genug Zeit einplanen. „Der Schulweg beginnt eigentlich schon zu Hause. Denn die Kinder sollten frühzeitig geweckt werden, um zeitlichen Druck zu vermeiden. Wenn sie ihren Weg entspannt und ohne Hektik antreten, dann lassen sich schon damit gefährliche Situationen vermeiden“, sagt Polizeisprecherin Lakhal. Zudem sollte sowohl die Kleidung als auch der Rucksack, beziehungsweise Tornister reflektierende Elemente enthalten.