Immer in der Kritik: volle Busse und Haltestellen in Corona-Zeiten. Wie läuft es nach den Ferien in Oberhausen? Eine Momentaufnahme vor Ort.
Die Herbstferien sind vorbei, Oberhausener Kinder und Jugendliche strömen wieder allmorgendlich in die Schule – und am Nachmittag nach Hause. In der Vergangenheit sorgte dies immer wieder für überfüllte Busse und Haltestellen – und damit verbundene Kritik. Wie sieht es aktuell nach den Herbstferien am ersten Schultag aus?
Momentaufnahme am Montagmorgen, wir machen uns ein Bild, sind von etwa 7.20 bis 9.30 Uhr in der Stadt unterwegs. Sterkrade: An der Haltestelle Hagelkreuz war es nach den Sommerferien besonders schlimm. Gleich drei weiterführende Schulen liegen in der Nähe. Doch an diesem Morgen ist es vergleichsweise ruhig.
Ruhige Lage am Hegelkreuz
Auch um 7.50 und 8.10 Uhr tut sich an der Haltestelle an der Steinbrinkstraße kaum etwas. Etwa sieben Busse halten in dieser Zeit, vereinzelt steigen Schüler aus. Bei einer Fahrt wollen rund zehn Jugendliche einsteigen – voller wird es an diesem Morgen nicht mehr.
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8 Uhr am Sophie-Scholl-Gymnasium: Die Unterrichtsräume sind hell erleuchtet, Schüler sind auf dem Gelände keine mehr zu sehen – dafür etliche Fahrräder. Statt mit dem öffentlichen Nahverkehr sind viele Jugendliche offenbar mit dem Rad unterwegs – dem usseligen Herbstwetter zum Trotz.
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Etwas später schlendern Schülerinnen Richtung Friedrich-Ebert-Realschule. Ihr Unterricht fängt offenbar später an. Vier Mädels sind unterwegs, nicht im großen Abstand zueinander; dafür tragen drei auch außerhalb des Schulgeländes ihre Masken über Nase und Mund. Die vierte hat sie unter der Nase – ein Handgriff und sie sitzt für den Unterricht ordnungsgemäß.
Mütter und Väter bringen ihre Kinder in die Schule
Ein ähnliches Bild bietet sich am Montagmorgen auch vor den Sterkrader Grundschulen. An der Postwegschule sieht man Väter und Mütter, die ihre Kinder an der Hand in die Schule bringen, Grüppchen bilden sich zu diesem Zeitpunkt nicht. Genauso sieht es an der Steinbrinkschule aus.
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Mehr Bewegung ist naturgemäß gegen 8.30 Uhr am Sterkrader Bahnhof. Auffällig: Bilden sich größere Gruppen an Schülern, so haben diese kaum mehr als ein paar Minuten Bestand. Schon öffnet der nächste Bus seine Türen und lässt die Fahrgäste einsteigen oder die Gruppe verteilt sich eigenständig auf dem Bahnsteig.
Viele Einsatzbusse sind an diesem Morgen unterwegs – die Stoag hatte angekündigt, mehr Busse zum Schulstart einzusetzen. Offenbar mit großem Erfolg. In einigen sitzen vereinzelt Fahrgäste in großem Abstand zueinander. In anderen ist es zwar deutlich voller, doch von außen sieht es nicht aus, als ob sich die Schüler auf den Füßen stehen.
Überhaupt scheint die Maskenpflicht bei den meisten zur Selbstverständlichkeit geworden zu sein. Momentaufnahme und Szenenwechsel in den Stadtsüden: Auf dem Schulhof des Elsa-Brändström-Gymnasiums spielen Schüler Fußball-Tischtennis. Trotz sportlicher Betätigung: Die Maske sitzt.
Stoag sieht keine Probleme
Am späten Morgen kann man auch die Lage im Bismarckviertel als „entspannt“ bezeichnen. Busse halten am Bertha-von-Suttner-Gymnasium, vereinzelte Schüler steigen aus, andere kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Der Oberhausener Verkehrsbetrieb Stoag bestätigt die persönlichen Eindrücke der Momentaufnahme. Aus Sicht des Fahrdienst-Abteilungsleiters Daniel Walther kam es nicht zu Problemen, mit den sechs zusätzlichen Bussen seit Sommer habe man die Schülerströme gut verteilen können.
Vereinzelt hatten sich Leser am Montag beschwert, Busse seien einfach an Haltestellen vorbeigefahren, ohne zu stoppen, etwa am Ostfriedhof. Theoretisch könne dies passieren, wenn Busse so voll sind, dass die Fahrer keine weiteren Fahrgäste aufnehmen können. Dies melden die Fahrer aber der Leitstelle. Solche Meldungen hat es laut Walther am Montag nicht gegeben.