Oberhausen. Sozialdemokrat Helmut Brodrick startet zusammen mit der HIB einen neuen Vorstoß: „Wir können hier nicht länger warten. Es muss etwas geschehen.“
Wenn Helmut Brodrick (SPD) zur Bürgerversammlung ins Kastell einlädt, ist der Saal stets rappelvoll. Zahlreiche solcher Treffen gab es bereits in Holten. Immer wieder ging es dabei auch um den Marktplatz und seine zeitgemäße Aufwertung. Doch seit vielen Jahren ist aus Sicht des Sozialdemokraten nicht allzu viel geschehen. Deshalb startet Ratsmitglied Helmut Brodrick nun zusammen mit dem SPD-Ortsverein Alsfeld-Holten und der Holtener Interessen- und Bürgergemeinschaft (HIB) einen neuen Vorstoß, damit endlich Bewegung in dieses für den Stadtteil so wichtige Thema kommt.
Die Holtener mussten in den letzten Jahren viele Rückschläge verkraften – das Aus für den Vollsortimenter an der Burgstraße (Marktplatz), das Ende für den persönlichen Service in der Sparkassenfiliale am Markt, schließlich die Ankündigung des Ruhrbistums, dass St. Johann Holten schließt. Nicht verwunderlich also: Die Holtener sehnen sich nach einem deutlichen Zeichen des Aufbruchs und der Erneuerung im Stadtteil.
„Hier am Markt muss endlich konkret etwas passieren“, sagt Helmut Brodrick beim Ortstermin am Ruhrchemie-Brunnen. Der Platz soll mehr Aufenthaltsqualität erhalten. Brodrick und seine Mitstreiter sehen eine konkrete Maßnahme als Wegbereiter: Die kleine Straße an zwei Seiten des Marktplatzes zwischen Burgstraße und Siegesstraße soll verschwinden. Die Fläche soll Teil des Marktes werden. So soll der Platz insgesamt ruhiger und attraktiver werden und neue Möglichkeiten für die Außengastronomie erhalten, zum Beispiel vor der dortigen Pizzeria, die reges Interesse daran zeigt. Zudem soll am Knotenpunkt von Siegesstraße, Burgstraße und Bahnstraße ein neuer Kreisverkehr entstehen.
Mit Stoag-Chef schon gesprochen
Mit Stoag-Chef Werner Overkamp haben Helmut Brodrick und seine Mitstreiter bereits gesprochen. Overkamp habe grundsätzlich Bereitschaft signalisiert, die Haltestelle an der kleinen Straße am Markt zu verlegen, zum Beispiel nach vorne an die Burgstraße. Mit dem Landschaftsarchitekten Joachim Reck konnten die Holtener einen wichtigen Unterstützer gewinnen, der eine erste Zeichnung davon anfertigte, wie ein attraktiverer Markt in Holten einmal aussehen könnte: mehr Bäume, mehr Sitzgelegenheiten, eine klare Aufteilung in einen „Dorfanger“ und einen „Marktplatz“, auf dem – außerhalb der Marktzeiten – in besser geordneter Form als derzeit Autos parken können.
Die SPD-Fraktion wird nun einen entsprechenden Antrag zur Umgestaltung der Holtener Mitte einbringen. Die Verwaltung soll die Kosten ermitteln und prüfen, ob Fördermittel dafür zur Verfügung stehen könnten.
Holtener Mitte seit Jahren diskutiert
Bereits im Oktober 2017 und im März 2018 hatte die SPD-Fraktion Kleine Anfragen zur „Aufwertung des Holtener Ortskerns“ gestellt.
Dabei ging es sowohl um den historischen Fachwerk-Kern des Stadtteils als auch um den Marktplatz und sein Umfeld.
Zahlreiche Holtener kamen jetzt zum Ortstermin mit unserer Zeitung, um Helmut Brodricks Initiative zu unterstützen. Deutlich wurde, wie sehr die Menschen im Stadtteil gerade am Markt konkrete Verbesserungen wünschen. Auch SPD-Spitzenkandidat Thorsten Berg war präsent. „Wenn wir noch länger warten, werden wir hier schon bald wahrscheinlich weitere Geschäftsschließungen erleben müssen“, sagt Helmut Brodrick, der sich nach jahrelangen Debatten rund um die Holtener Mitte in einem Punkt ganz sicher ist: Die Holtener wollen sich auf keinen Fall länger vertrösten lassen.