Oberhausen-Holten. . SPD-Ratsherr dringt auf eine Stärkung des historischen Ortsbildes von Holten. Förderung dürfe nicht nur in die drei großen Zentren fließen.

Alles scheint sich im Rathaus um die Förderung der drei Zentren von Alt-Oberhausen, Sterk­rade und Osterfeld mit Millionen-Beträgen zu drehen. Kleine Nebenzentren wie das in Holten kommen da offensichtlich zu kurz, beklagt der SPD-Stadtverordnete Helmut Brodrick. Erst im zweiten Anlauf hat die Stadtverwaltung eine Kleine Anfrage Brodricks vom Herbst 2017 zum Thema beantwortet. Aber auch damit ist der Holtener Vertreter im Rat der Stadt nicht zufrieden.

Denn bei einem Bürgerstammtisch im Juni 2017 habe die Verwaltung schon für Herbst 2017 die Vorlage eines entsprechenden Konzepts in Aussicht gestellt. Konkret sollte es darum gehen, den historischen Charakter des Städtchens künftig besser hervorzuheben. Dazu sollte die klassische Beleuchtung wiederhergestellt werden.

Helmut Brodrick
Helmut Brodrick © SPD

Auch in Holten sollten Häuserfassaden mit Hilfe von Fördermitteln verschönert und die Atmosphäre auf dem Marktplatz entsprechend verbessert werden. Dies alles vor dem Hintergrund, dass der Marktplatz als Nahversorgungszentrum erhalten und dort ein sogenannter Vollsortimenter angesiedelt werden soll.

Rahmenplan ist in Arbeit

Im Oktober 2017 fragte Brodrick erstmals an, wie weit das entsprechende Konzept mittlerweile sei. Er wollte zudem wissen, wie realistisch die Verwaltung seine Umsetzung einschätzt, welche Kosten damit verbunden seien und wann mit der Umsetzung begonnen werde.

Drei Wochen Zeit hat die Verwaltung nach der Geschäftsordnung des Rates, eine solche Anfrage zu beantworten. Aber Brodrick wartete fast ein halbes Jahr vergebens darauf, ehe er sie am 5. März erneut stellte. Diesmal hielt die Verwaltung sich an die vorgeschriebene Frist und Planungsdezernentin Sabine Lauxen antwortete am 20. März, ein entsprechender Rahmenplan sei in Arbeit. Bestandteile sollen die Themen Denkmalpflege, Stadtbild, Versorgung, Freizeit, Grünstruktur sowie Verkehr sein.

Außerdem sei eine Denkmalbereichssatzung in Arbeit. Um die Grundlagen für das Konzept erstellen zu können, sei sogar eine befristete Teilzeitstelle geschaffen worden. Aber erst für die Zeit nach den Sommerferien kündigte Lauxen einen mündlichen Bericht in der Bezirksvertretung an. Zu den etwaigen Kosten und dem Zeitraum der Umsetzung konnte sie noch gar keine Angaben machen.

Das ist aus Sicht von Helmut Brodrick dürftig. „Traurig, wenn beim Bürgerstammtisch im Sommer vorigen Jahres seitens der Verwaltung erklärt wird, dass ein solches Konzept im Herbst spruchreif sei und man dann erst nach hartnäckiger Nachfrage erfährt, dass ein mündlicher Bericht erst nach den Sommerferien erfolgen soll – also mit fast einjähriger Verspätung“, stellt er ernüchtert fest. Immerhin sei jetzt ein verbindlicher Termin genannt. Der SPD-Politiker will am Ball bleiben: „Wir werden uns dies genau ansehen und in der Folge auch kritisch bleiben.“

>>>Denkmalbereichssatzung

Eine Denkmalbereichssatzung stellt im Gegensatz zu einem einzelnen Baudenkmal ein ganzes Viertel oder einen Straßenzug unter Denkmalschutz. Es wäre die erste Satzung dieser Art in Oberhausen.

Während sich die Anforderungen des Denkmalschutzes bei einem einzelnen Baudenkmal auf Inneres wie Äußeres eines Gebäudes erstrecken, kommt es bei der Bereichssatzung nur auf die Außenwirkung, also auf die entsprechende Gestaltung von Fassaden und Außenanlagen, an. In der inneren Ausgestaltung ihrer Häuser sind die Eigentümer vollkommen frei.