Oberhausen. Spatenstich-Nachholtermin an der Weißensteinstraße: Ein kleiner Teil der Edeka-Anbindung ist schon fertig, inklusive eines halben Kreisverkehrs.
Die Stadt Oberhausen ist in diesen sommerlichen Tagen wahrscheinlich die einzige Kommune in Deutschland mit einem halben Kreisverkehr – das bleibt natürlich nicht so, sondern ist baustellenbedingt. Die neue Erschließungsstraße zum Edeka-Zentrallager ist auf einem Teilstück zwischen Weißensteinstraße und Waldteichgelände bereits fertig, inklusive des halben Kreisverkehrs in Höhe Weißensteinstraße. Das andere Teilstück zwischen Erlenstraße und Weißensteinstraße folgt noch, die zweite Kreisverkehrshälfte eingeschlossen.
Im nördlichen, bereits fertigen Trassenteil wird die Straße komplett vom Träger der Erschließung, Logport Ruhr, mit knapp einer Million Euro finanziert. Im südlichen Teil führt die Stadt die Regie; dieses Teilstück kostet rund zehn Millionen Euro, wobei Oberhausen das Projekt ziemlich günstig finanzieren kann, denn 7,7 Millionen dieser Summe sind förderfähig. Das Land NRW trägt davon rund 56 Prozent und Logport 25 Prozent.
Auf 4,4 Millionen Euro beläuft sich die Finanzspritze des Landes in absoluten Zahlen. Ein Grund für NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU), nun zum „Spatenstich-Nachholtermin“ nach Oberhausen zu kommen. Eigentlich sollte dieser Spatenstich für die Waldteich-Anbindung schon im März stattfinden, fiel aber – durch den Corona-Lockdown bedingt – damals aus. Jetzt also der Ersatztermin mit dem Minister höchstpersönlich.
Ein wenig Wahlkampf muss sein
Wüst ließ die Gelegenheit nicht ungenutzt, sogleich ein wenig Wahlkampf zu machen. Unter der sozialdemokratisch geführten Vorgängerregierung in Düsseldorf sei es ja „nicht unbedingt die Regel gewesen“, neue kommunale Straßen zu bauen beziehungsweise zu fördern. Das sei seit dem Regierungswechsel anders. Und das Oberhausener Beispiel, also die künftige Erschließungsstraße von der A3-Abfahrt Oberhausen-Holten zum Waldteichgelände, zeige eindrucksvoll, wie wichtig und wertvoll auch eine vergleichsweise kurze neue Strecke für eine erfolgreiche Neuansiedlung von Unternehmen sein könne.
Zudem ließen Hendrik Wüst, OB Daniel Schranz (CDU), Sandra Strohbücker (Logport Ruhr) und Peter Meis (Edeka Rhein-Ruhr) die Spaten kreisen und starteten zu einem kleinen Rundgang über das Baustellen-Areal, umtost vom Verkehrslärm auf der A 3 und der Weißensteinstraße. Die neue Erschließungsstraße soll ja nicht zuletzt gerade den Anwohnern den Weißensteinstraße eine deutliche Entlastung vom Lkw-Verkehrslärm bringen, denn künftig fließt der Lastwagenverkehr von und zur A3 über die neue Trasse, „man könnte auch Umgehungsstraße sagen“, unterstrich OB Schranz.
Der Stau ist hier Alltag
Edeka Rhein-Ruhr investiert 100 Millionen ins Zentrallager, über 1000 neue Arbeitsplätze sind angekündigt, zu erwarten sind aber auch 1000 neue Lkw-Fahrten täglich. Mit dem Thema Verkehrslärm kennen sich die Menschen in Biefang und Schwarze Heide, kennen sich die Anwohner von Weißenstein-, Tannen-, Von-Trotha-, König- und Weierstraße allerbestens aus. Das gilt gerade jetzt, wo die Erlenstraße und teils ja auch die Weierstraße (halbseitig) baustellenbedingt gesperrt sind und sich der dichte Auto- und Lkw-Verkehr über manche Umleitungsroute windet. Der Stau ist hier Alltag.
Das soll spätestens im Juli 2021 besser werden. Dann soll die Waldteich-Anbindung zum Edeka-Zentrallager fertig sein. Und dann soll auch der aus Sicht der Planer umfassend berücksichtigte Lärmschutz seine wohltuende Wirkung entfalten.