OBERHAUSEN. Ehrgeiziger Zeitplan verblüfft die Bürger. Nördlicher Trassenteil soll schon Ende 2019 fertig sein. Neun Monate Bauzeit für Brücke am Hauptkanal.
Anders als die eher emotional geprägte Bürgerversammlung im Sophie-Scholl-Gymnasium im September 2017, ging die jüngste Infoveranstaltung in der Aula des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in einem pragmatisch-nüchternen Ton über die Bühne. Als Henning Neef vom Ingenieurbüro Neef erläuterte, dass schon Ende 2020 die Lkw über die neue Anbindung fahren sollen, ging ein leises Raunen durch das Publikum – ja, bei der Verwirklichung der neuen Waldteich-Anbindung für das Edeka-Zentrallager wollen die städtischen Planer ein geradezu atemberaubendes Tempo entfalten.
Rund 150 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Chance, um sich über das Projekt im Detail zu informieren. An fünf Stellwänden ging es um Aspekte wie Bauabwicklung, Lärmschutz und Ausgleichsmaßnahmen.
Der Stadtrat hatte im September 2018 die entsprechenden Satzungsbeschlüsse zu den Bebauungsplänen Nr. 642 (bisherige Brachfläche) und Nr. 735 (Erschließungsstraße) getroffen. Über 1000 neue Arbeitsplätze sind angekündigt. Edeka Rhein-Ruhr will 100 Millionen Euro investieren, zu erwarten sind aber auch 1000 neue Lkw-Fahrten täglich.
Zunächst soll die Erschließungsstraße in ihrem nördlichen Teil zwischen Weißenstein- und Waldteichstraße fertiggestellt werden. Das soll bereits bis Dezember 2019 passieren. Auch der Abschnitt südlich des neuen Kreisverkehrs an der Weißensteinstraße soll zügig gebaut werden. Aufwändigster Teil der Anbindung ist die neue Brücke über den Sterkrader Hauptkanal, deren Bau neun Monate in Anspruch nehmen wird.
Während dieser Zeit ist die Erlenstraße komplett gesperrt. Eine Umleitung soll nach derzeitigem Planungsstand über die Weierstraße und die Königstraße erfolgen.
Die Erlenstraße verliert als Stadtteil-Verbindung künftig merklich an Bedeutung und mündet als Nebenstraße in die neue Erschließungsstraße, die von der ausgebauten A 3-Anschlussstelle Holten zum Edeka-Zentrallager führt. Die Holtener Ansschlussstelle erhält im Abfahrt-Arm aus Richtung Köln drei Fahrspuren.
Den größten Andrang erlebte in der Schul-Aula die Stellwand zum Thema Lärmschutz. Vor allem Anwohner der Königstraße in Höhe der A 3-Abfahrt informierten sich über die geplanten Maßnahmen. Die Königstraße, die hier künftig vierspurig ausgelegt ist, erhält lärmmindernden Asphalt. Lärmschutzwände sollen die benachbarten Grundstücke schützen.
Mit EU-weiter Ausschreibung
Oberbürgermeister Daniel Schranz unterstrich in seiner Begrüßung mit Blick auf das Straßenprojekt, dass es nicht darum gehe, sich als Stadt mit einem Namen wie Edeka zu schmücken. „Wir machen das, weil damit Arbeit nach Oberhausen kommt“, so der OB, der über die gesamten zwei Stunden die Veranstaltung begleitete. Derzeit erfolgen die Abstimmung der Planung und die Vorbereitung der EU-weiten Ausschreibung.