Oberhausen. Sabine Janclas, Bereichsleiterin Mobilität, skizziert den Zeitplan für das wichtigste Straßenprojekt in Oberhausen im Jahr 2020.
Wann geht es konkret los mit dem Straßenbau für die neue Erschließungs-Trasse zum Waldteichgelände? Immer wieder melden sich Leserinnen und Leser mit dieser Frage in der Redaktion. Schließlich handelt es sich um das wichtigste Straßenbauprojekt in Oberhausen in den Jahren 2020/2021. Sabine Janclas, Bereichsleiterin „Mobilität“, skizzierte jetzt im Gespräch mit unserer Zeitung den Fahrplan auf dem Weg zum Waldteich.
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Baufahrzeuge und Erdbewegungen sind schon länger im Bereich der künftigen Trasse zu sehen, etwa in Höhe des Sportplatzes des TV Biefang. Derzeit finden dort allerdings lediglich vorbereitende Arbeiten statt, zum Beispiel die Verlegung von Leitungen, also kein Straßenbau. Bis Ende Februar – bevor der Frühling kommt – müssen nach den gesetzlichen Vorschriften alle notwendigen Baumfällungen und Rodungsarbeiten stattgefunden haben.
Am 17. Februar entscheidet der Stadtrat
Danach ist Straßenbau angesagt: Die Arbeiten für den Abschnitt zwischen Autobahn 3 und Weißensteinstraße sind ausgeschrieben worden. Der nächste Monat bildet einen wichtigen Meilenstein auf der Reise zum Baustart: Am 17. Februar wird der Stadtrat über die Vergabe der Straßenbaus entscheiden. Nach der Ratssitzung muss der Auftrag noch vom Oberbürgermeister unterschrieben werden, zudem müssen die notwendigen straßenverkehrsrechtlichen Anordnungen für die Absperrmaßnahmen eingeholt werden.
Möglichst im Frühlingsmonat März soll es dann konkret losgehen mit dem Bau der Trasse zwischen der Anschlussstelle Holten der Autobahn 3 und der Weißensteinstraße, wo ja ein neuer Kreisverkehr entsteht, der den zu erwartenden Lkw-Strom weiter Richtung Waldteichgelände und zum Edeka-Zentrallager führt. Auch die Neugestaltung der A3-Abfahrt Holten mit zwei Spuren für den abfließenden Verkehr in Richtung Waldteich gehört zum Programm, wobei diese Maßnahme in enger Abstimmung mit Straßen.NRW erfolgt; ebenso entsteht in einer Bauzeit von voraussichtlich neun Monaten eine neue Brücke über den Hauptkanal Sterkrade, hier in enger Abstimmung mit der Emschergenossenschaft. Auch der Lärmschutz spielt bei dem Vorhaben eine zentrale Rolle: Die Königstraße etwa, die hier künftig vierspurig ausgelegt ist, erhält lärmmindernden Asphalt. Lärmschutzwände werden die benachbarten Grundstücke schützen.
Neue Abfahrt ohne Chance
Immer wieder hatten Biefanger Bürger, vor allem auch die Bürgerinteressengemeinschaft (BIG) Biefang, sich dafür eingesetzt, dass das Waldteichgelände eine eigene, neue Autobahnanschlussstelle erhält.
Damit wäre die Erschließungsstraße überflüssig und die Lkw könnten von der Autobahn 3 direkt zu Edeka rollen.
Doch das Bundesverkehrsministerium lehnt ein solches Projekt seit vielen Jahren strikt ab.
Im nördlichsten Trassenteil oberhalb des Kreisverkehrs Weißensteinstraße laufen unterdessen die Straßenbauarbeiten bereits auf Hochtouren. Dieser Abschnitt wird als erster fertig sein und komplett vom Träger der Erschließung, Logport Ruhr, finanziert. Beim übrigen Teil der Trasse ist die Stadt Oberhausen federführend, die dabei auch auf Fördermittel des Landes setzt.
Neue Arbeitsplätze – und viele neue Lkw-Fahrten
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Über 1000 neue Arbeitsplätze hat Edeka für seinen neuen Standort angekündigt. Edeka Rhein-Ruhr will 100 Millionen Euro investieren, zu erwarten sind aber auch 1000 neue Lkw-Fahrten täglich, was bei Bürgerversammlungen immer wieder für heftige Debatten sorgte. Die Erlenstraße verliert als Stadtteil-Verbindung übrigens mit der Neugestaltung merklich an Bedeutung und mündet künftig als Nebenstraße in die neue Erschließungsstrecke.