Oberhausen. . Beim „Städteranking 2014“ reicht es nur für Platz 66 – insgesamt 69 deutsche Großstädte wurden untersucht. Positiv wird Oberhausen angerechnet, dass durch die positive konjunkturelle Entwicklung auch die Zahl der überschuldeten Erwachsenen rückläufig ist. Die Gewerbesteuer sorgt für Minuspunkte.
Weniger Oberhausener verlassen die Schule ohne Abschluss, die Zahl der Straftaten ist rückläufig und auch die Betreuungsquote bei den Drei- bis Sechsjährigen kann sich durchaus sehen lassen – dennoch landet Oberhausen beim „Städteranking 2014“ nur auf dem 66. Platz von 69 untersuchten Großstädten.
Die arbeitgebernahe „Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH“ (IW Consult) hat in Kooperation mit dem Internetportal „Immobilienscout 24“ und dem Magazin „Wirtschaftswoche“ rund 90 Indikatoren zusammengetragen aus den Bereichen Arbeitsmarkt, Wirtschaftsstruktur und Lebensqualität. Auch wenn Oberhausen in einigen Bereichen im Vergleich mit anderen Städten gute Zahlen aufweisen kann, reicht es nur für einen Platz am unteren Ende der Tabelle. Ein Platz im oberen Mittelfeld (Rang 23) bei der Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner oder der Schulabbrecherquote (Rang 25) reichen nicht aus, um andere Defizite auszugleichen.
Als große Nachteile werden so die Jugendarbeitslosenquote (Rang 63) und die Beschäftigungsquote Älterer (Rang 65) genannt. Die Wirtschaftsleistung der Oberhausener ist ebenfalls nicht wettbewerbsfähig. Lag der Durchschnittswert beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den untersuchten Städten 2012 bei 42.873 Euro, waren es vor Ort nur 24.284 Euro – das reicht nur für den 67. Platz.
Großer Nachteil: Gewerbesteuer
Dass in der Stadt zudem der Anteil von Frauen, die einer Beschäftigung nachgehen, unter dem Schnitt liegt, sorgt für weitere Minuspunkte. 2013 gingen 42,9 Prozent der Oberhausenerinnen arbeiten, der Mittelwert der untersuchten Städte lag dagegen bei 48,6 Prozent.
München ganz vorne
Das Städteranking wird jährlich aufgelegt. Unterschieden wird zwischen dem „Niveauvergleich“, der den aktuellen Stand der Dinge angibt, und dem „Dynamikvergleich“, der die Entwicklung der Städte in den einzelnen Bereichen bewertet. Im Niveauvergleich ist Oberhausen 66., auf Platz eins liegt München.
Negativ in die Gesamtwertung eingeflossen ist zudem der hohe Gewerbesteuersatz, der für die Stadt den letzten Tabellenplatz bedeutet – liegt der Hebesatz aktuell bereits bei 520 von Hundert, ist eine Erhöhung auf 550 von Hundert ab dem kommenden Jahr bereits beschlossene Sache.
Positiv wird Oberhausen angerechnet, dass durch die positive konjunkturelle Entwicklung auch die Zahl der überschuldeten Erwachsenen rückläufig ist. In Oberhausen veränderte sich der Anteil um -0,8 Prozentpunkte, das bedeutet im Dynamikranking Platz 21. Zum Pfund, mit dem die Stadt zunehmend wuchern kann, entwickelt sich der Tourismus. Der deutliche Anstieg der Gästeübernachtungen sorgt dafür, dass Oberhausen in diesem Bereich Pluspunkte sammeln kann. Diese erhält die Stadt auch für die Entwicklung bei der Betreuung von Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren (Ü3). Im Dynamikranking bedeutet das den 14. Platz.