Oberhausen. . SPD lädt Oberhausener ein, schützenswerte Gebäude zu nennen. Bislang gibt es noch keine Vorschläge. Auf der Liste sollen Gebäude, die Bürger als identitässtiftend für die Stadt oder auch für Stadtteile sehen, gesammelt werden. Anlass war die Diskussion um den Abriss der Villa Rück im Schlad-Viertel.

Der „Villa Rück“ im Schladviertel an der Straßburger Straße drohte vor Kurzem noch der Abriss. Wochenlanger, lautstarker Protest der Bürger hatte schließlich Erfolg: Die neuen Eigentümer des Möbelhauses Rück, die Firmengruppe XXXL mit Sitz in Österreich, wollen die Jugendstilvilla aus dem Jahr 1894 als Ausstellungsraum für höherwertige Möbelstücke stehen lassen. Damit auch in Zukunft historische und stadtbildprägende Gebäude erhalten bleiben und einem möglichen Abriss vorgebeugt wird, regte die SPD an, neben der offiziellen Denkmalliste der Stadt, die unter anderem die Siedlung Eisenheim, den Kaisergarten oder die Burg Vondern umfasst, eine so genannte Bürger-Denkmalliste zu erstellen.

Auf der Liste werden Gebäude, die Bürger als identitässtiftend für die Stadt oder auch für Stadtteile sehen, gesammelt. Im Anschluss sollen gemeinsam Wege gefunden werden, um geeignete, mit den Betroffenen abgestimmte Maßnahmen, ergreifen zu können. Ziel sei es, dass sich die Partei frühzeitig für den Erhalt historischer Gebäude einsetzt und Bürger gleichzeitig in ihr einen Ansprechpartner finden.

Ideen freien Lauf lassen

Doch wie wurde diese Idee von den Oberhausenern angenommen? Die NRZ hakte bei der SPD nach. „Bislang sind leider keine Vorschläge von Bürgern bei uns eingegangen“, bedauert Geschäftsführerin Lena Kamps. Dabei weist sie darauf hin, dass auch Denkmäler, die vielleicht nicht auf den ersten Blick als solche eingestuft werden, von den Bürgern vorgeschlagen werden können: „Es muss nicht das typische Denkmal sein, an das sofort gedacht wird. Jeder schätzt ein Gebäude anders ein – da gibt es keine Einschränkungen was die Ideen angeht.“

Trotz des holprigen Starts der Bürgerdenkmalliste, Vorschläge sind auch weiterhin erwünscht: „Bürger können sich in jedem Fall noch bei uns melden – eine Frist, wann das Projekt ausläuft, gibt es nicht.“