Oberhausen. Erstmals haben sich Rektoren aller Oberhausener Schulen zusammengetan, um einen Brandbrief an die Stadt Oberhausen zu schreiben. Sie beklagen die mangelhafte Reinigung der Klassenzimmer, Flure und Schulhöfe an ihren Schulen. Allerdings sehen sie nicht die Schuld bei den Reinigungskräften.

Dreckige Toiletten, klebrige Türgriffe und trübe Fenster – die Oberhausener Schulleiter haben die Nase voll und wollen den Schmutz an ihren Schulen nicht mehr hinnehmen. In einem Brandbrief an die Stadt kritisierten die Rektoren aller Schulformen erstmals gemeinsam, dass die Klassenzimmer, Flure und Schulhöfe nur sehr mangelhaft gereinigt werden. Das Wohlergehen von Schülern und Lehrern sei in Gefahr.

„Wir sind der Überzeugung, dass durch die unzureichende Reinigung der Schulen die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler sowie des gesamten an der Schule tätigen Personals nicht genügend geschützt ist“, heißt es in dem Schreiben, das in der Sitzung des Schulausschusses öffentlich wurde. Dabei betonen die Schulleitungen, dass es sich bei den Beanstandungen nicht um Einzelfälle handelt, sondern um ein Strukturproblem.

Schulleiter bemängeln schmutzige Toiletten, Tische und Türgriffe

„An Orten, an denen Reinigungsfirmen über Jahre tätig sind und die Hausmeister die Ansprechpartner kennen, ist man – wenn auch auf niedrigem Niveau – zufrieden.“ Allerdings: „Die Versorgung mit ausreichend Reinigungsmitteln hängt stark von der Reinigungsfirma ab. Ersatzkräfte im Krankheits-/Urlaubsfall sind oft nicht angelernt und erhalten keine ausreichende Einführung. Folge: mangelhafte Reinigung.“

Außerdem kritisieren die Schulleitungen: defekte Reinigungsmaschinen, die nicht instand gesetzt werden; unsaubere Toiletten; Tische, Handläufe und Türgriffe, die nicht täglich gereinigt werden, obwohl es so vorgeschrieben ist; Fenster, die nur ein Mal im Jahr geputzt werden.

Die Zeit für Reinigungskräfte ist knapp bemessen

Den Putzfrauen geben die Schulen nicht die Schuld, „die zeitliche Bemessung ist so knapp, das können die Reinigungskräfte gar nicht schaffen“, sagt Gundula Hausmann-Peters, Konrektorin an einer Grundschule und Mitglied der CDU-Ratsfraktion. Diese hat das Thema auf die Tagesordnung des Schulausschusses gebracht.

Zuständig für die Reinigung der 58 Schulen der Stadt ist die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM), die mehrere Firmen damit beauftragt hat. Zu der Kritik sowie zu Reinigungskonzepten, Vertragsinhalten oder Kosten will die OGM derzeit keine Stellung nehmen. In der nächsten Woche gibt es in der Schulverwaltung ein Treffen zu dem Thema.