Oberhausen. Im parteiinternen Wettbewerb der SPD um die Oberbürgermeister-Kandidatur haben es die Kandidaten nicht gerade einfach: Der eine muss immer neue unpopuläre Sparideen ausbrüten, der andere muss sich gegen Kritik eines Lesers wehren: Dieser hat ihn als Werbefigur in Duisburg entdeckt.
WAZ-Leser Michael Wingens hat zu seiner eigenen Überraschung den möglichen Oberhausener SPD-Oberbürgermeister-Kandidaten Jochen Kamps im Duisburger Einkaufszentrum „Forum“ auf Plakaten entdeckt: Dort wirbt Kamps als damals 54-jähriger „Jochen aus Oberhausen“ auf einem noch heute dort hängenden Plakat mit dem Untertitel „Best Shopping in Duisburg“.
Der Geschäftsführer der Oberhausener Arbeiterwohlfahrt und des Berufsbildungszentrums ZAQ reagiert auf Nachfrage der WAZ sofort. „Das war vor drei Jahren, da habe ich des Öfteren eine meiner Töchter in Duisburg besucht, die dort wohnte. Dabei hat man mich zu diesem Gag überredet. Das habe ich als Privatmann gemacht. Na klar, würde ich das heute nicht mehr machen“, sagt Kamps. Er kaufe meistens in Oberhausen ein und das sehr gerne, aber „ich bin eben auch Bürger des Ruhrgebiets. Und wir denken ja nicht engstirnig“.
Einen Gegenwert für sein Werbe-Einverständnis und seine Zeit habe er erhalten. „Ich durfte die Kleidung für das Fotoshooting wie alle Laienmodels hinterher behalten.“ Mit seinem Foto-Auftritt wollte er auf keinen Fall sagen, dass man in Duisburg besser einkaufen könne als hier.