Oberhausen. . Oberhausens SPD-Mitglieder haben die Qual der Wahl: Zwei verdiente Sozialdemokraten treten an, um Oberbürgermeister-Kandidat ihrer Partei zu werden. Nach Awo-Geschäftsführer Jochen Kamps stellt die Redaktion heute den zweiten Kandidaten vor: Kämmerer Apostolos Tsalastras.

Vor dem Eingang zu seinem Büro im Rathausflur hängt ein Plakat aus hoffnungsvolleren Zeiten, aus Zeiten, als es große O-Visionen gab. Vielleicht spornt ihn das täglich an, wenn er sein Büro betrifft. Denn Apostolos Tsalastras hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es in Oberhausen noch mal bergauf gehen kann – weshalb er Oberbürgermeister werden möchte.

„Ich bin ein sehr optimistischer Mensch“, sagt er. Gerade ist er zu dem Termin mit der Presse erschienen, der vorherige Termin hat ein wenig länger gedauert. Verschnaufen muss er nicht, direkt stürzt er sich ins Gespräch. Termindruck ist er gewöhnt, als Kämmerer, Kulturdezernent und allgemeiner Vertreter von Oberbürgermeister Klaus Wehling hat er jede Menge Termine. Sollte er Oberbürgermeister werden – vorausgesetzt die SPD-Basis und die Bürger wählen ihn – würde sich an dem Terminplan nicht viel ändern, meint er und lächelt.

Das Lieblingswort: Kreativität

Hat er denn viel zu lachen? Als Kämmerer in einer Stadt, in der er auf jeden Cent gucken muss? Wäre er nicht lieber Kämmerer in Düsseldorf? „Einfach kann jeder“, sagt er. Und da ist es wieder, dieses smarte Lächeln. Tsalastras mag die Herausforderung, das Tüfteln, die kreative Herangehensweise an Lösungsmöglichkeiten. Kreativität – das Wort fällt immer wieder. Er mag das, mag die kreative Szene, die kreativen Menschen, die kreativen Ideen. Auch er als Kämmerer muss kreativ sein. „Ich habe in der Vergangenheit gezeigt, dass Sparen nicht einhergehen muss mit unkreativen Ideen“, sagt er. Und so hat er auch keine Sorge, dass sein Gesicht das des eisernen Sparers der Stadt symbolisiert.

Auch interessant

Überhaupt: Seine Stärke sei die lange Verwaltungserfahrung, die er habe. Er kennt die Stadt, sagt er, und er kennt die Partei. Vor 30 Jahren ist er in die SPD eingetreten. Ein Kumpel fragte ihn, ob er nicht mal zu einem Juso-Treffen mitkommen wolle, das seien so tolle Typen. Tsalastras lächelt. Die Sache mit den Typen lasse er mal dahergestellt, aber es habe Spaß gemacht. Und auch in seiner Familie, seine Eltern wanderten aus Griechenland ein, galten sozialdemokratische Prinzipien. Der junge Tsalastras wollte sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen, für Integration, engagierte sich in der Friedenspolitik. Damit schaffte er es zum Juso-Vorsitzenden. Und heute ist er im Landesvorstand der SPD aktiv, gemeinsam mit Hannelore Kraft schreitet er Seit’ an Seit’.