Mülheim. . Bis 2025 muss die Ruhrbahn umfangreiche Sanierungen auf der Mülheimer U18-Strecke vornehmen. Auch Arbeiten an Brücken und Technik sind nötig.

Der Verschleiß ist an vielen Stellen sichtbar. An Brücken, an Aufzügen, an Rolltreppen, an Fahrleitungen – überall muss in den nächsten Jahren in der Mülheimer U-Bahn saniert und modernisiert werden. Hinzu kommt, dass die Erneuerung und der barrierefreie Ausbau der U-Bahnhöfe auf der Strecke der U18 fortgesetzt wird.

Nach jetzigem Stand geht die Ruhrbahn allein für Verbesserungen der Infrastruktur auf dem Mülheimer Abschnitt der U18 und für den Hauptbahnhof von Investitionen von rund 35 Millionen Euro aus.

Allein zehn Millionen Euro werden für die U-Bahn-Haltestelle Hauptbahnhof veranschlagt, wie Ruhrbahn-Geschäftsführer Uwe Bonan erklärt. In diesem Jahr möchte man mit der Maßnahme dort beginnen. Es ist mit Abstand die umfangreichste Sanierung auf der Strecke.

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Vor allem die Brandschutzmaßnahmen seien dort aufwändig, so Bonan. Die Ruhrbahn geht davon aus, das die Baumaßnahmen bis 2023 dauern werden.

Auch Haltestellen sollen barrierefrei sein

Bereits in den vergangenen Jahren wurden die U-Bahnhöfe Chris­tianstraße, am Rhein-Ruhr-Zentrum und an der Rosendeller Straße saniert und aufgewertet. Bis 2025, so die Planung, sollen nun auch die Bahnhöfe Heißen-Kirche und Von-Bock-Straße folgen. Bis 2022 sind die Nahverkehrsunternehmen verpflichtet, nicht nur in Bus und Bahn, sondern auch an Haltestellen und auf den Zuwegen Barrierefreiheit zu realisieren. Am Bahnhof Eichbaum, ein bauliches Sorgenkind von Stadt und Ruhrbahn, soll ein Aufzug nachgerüstet werden – ein alter Wunsch auch aus der Bevölkerung.

Die U18-Haltestelle Eichbaum.
Die U18-Haltestelle Eichbaum. © Michael Dahlke

Bei einzelnen Brückenbauwerken sind die Stützpunkte zu sanieren. In der Technik müssen Fahrleitungen und die Stromversorgungen der Bahnen erneuert und ausgebaut werden, listet Immobilien-Dezernent und Kämmerer Frank Mendack auf. „Die Investitionen sind in unserem Wirtschaftsplan festgeschrieben.“

Nicht alles von den 35 Millionen Euro wird die Ruhrbahn selbst finanzieren müssen. „Ich rechne mit Fördermitteln des Landes und des VRR in Höhe von neun Millionen Euro“, sagt Bonan. Trotzdem bleibe es für das Verkehrsunternehmen ein dicker Brocken. Zumal auch die Erneuerung der Fahrzeugflotte fortgesetzt werde. Für den Mülheimer Anteil an der Linie U18 werden bis 2025 sieben neue Stadtbahnen angeschafft. Mit 24 Millionen Euro werden diese veranschlagt. 15 neue Niederflurbahnen zum Stückpreis von je 2,8 Millionen Euro sind im Stadtgebiet bereits unterwegs.

Ab 2020 sollen alle Busse Euro 6-Norm erfüllen

„Wir planen auch weitere Verbesserungen an der Busflotte“, sagt Bonan. Ziel sei es, dass ab 2020 alle 47 Busse in Mülheim unter die Euro 6-Norm fallen, folglich einen sehr geringen Schadstoffausstoß haben werden. 28 Busse fahren bereits in Mülheim unter dieser Norm. „16 Fahrzeuge werden wir dieses Jahr nachrüsten“ so Bonan.

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Die Ruhrbahn will damit auch signalisieren, dass das Unternehmen massiv in die Zukunft investiert, auch investieren muss. In Mülheim steht das Unternehmen, wie in der Vergangenheit die MVG, wegen des hohen jährlichen Defizits auch immer wieder in der Kritik. Bis 2023 will die Stadt bei der Ruhrbahn weitere Einsparungen von sieben Millionen Euro im Jahr durchsetzen.

Dabei sollen möglicherweise auch Haltestellen der U18 aufgegeben werden. Doch die Diskussion dazu steht erst noch bevor.

>>> 33,2 MILLIONEN EURO FÜR STELLWERK UND ZUGSICHERUNG

Ab dem Jahr 2026 plant die Ruhrbahn hohe Investitionen in das Stellwerk am Hauptbahnhof und in die Zugsicherung. Geschäftsführer Uwe Bonan geht nach heutigem Stand von rund 33,2 Millionen Euro aus.

Die Zugsicherung umfasst ein Netzwerk an Signalen, das unter anderem auf Fühler in Gleisen basiert. Darüber kann registriert werden, wo sich die Bahn befindet. Aber auch die Kontrolle von Bremsen kann darüber erfolgen.