Mülheim.
Es hat schon beinahe Tradition: In den Herzwochen, die die Deutsche Herzstiftung alljährlich im November ausruft, gibt es in Mülheim ein Patientenseminar rund um das Gesundheitsthema Herz in der VHS. In diesem Jahr stehen Herzrhythmusstörungen im Mittelpunkt.
Am Mittwoch, 5. November, 18 Uhr, sprechen drei Mülheimer Ärzte über einen Bereich, den Prof. Dr. Heinrich Wieneke, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am St. Marien Hospital, „ein weites Feld“ nennt: „Das reicht von Extraschlägen, die jeder mal hat, bis hin zum so genannten ,plötzlichen Herztod’.“ Wieneke wird gemeinsam mit Hausarzt Uwe Brock und Kardiologe Dr. Dirk Hellemann über Diagnostik und Therapie bei Herzrhythmusstörungen sprechen (siehe auch Infokasten). Die gute Nachricht: Die meisten Herzrhythmusstörungen, die Ärzte sprechen von 80-90%, müssen nicht behandelt werden.
Vorhofflimmern ist die häufigste Form der Herzrhythmusstörung: Rund 1,8 bis 2 Millionen Menschen leiden hierzulande daran, berichtet Wieneke. Nicht alle Betroffenen merken, wenn ihr Herz aus dem Takt geraten ist, andere wiederum reagieren sehr sensibel auf wenige „Fehlzündungen“. Vorhofflimmern könne man selbst erkennen, erklärt Dr. Hellemann, indem man sich den Puls an der Hand misst: liege er im Ruhezustand über 100 und nicht zwischen 60 bis 90 Schlägen pro Minute, so sei das ein Anzeichen.
Herzrhythmusstörungen: Diagnostik und Therapie
„Sind alle Herzrhythmusstörungen gleich?“ lautet der Vortrag von Hausarzt Uwe Brock.
„Diagnostik von Herzrhythmusstörungen“ ist das Thema des niedergelassenen Kardiologen Dr. Dirk Hellemann.
Und zur „Therapie von Herzrhythmusstörungen“ referiert Prof. Dr. Heinrich Wieneke, Chef der Klinik für Kardiologie im St. Marien Hospital. Der Eintritt zu dem Informationsabend ist frei.
Herzrhythmusstörungen unbedingt ärztlich abklären
Blutdruckmeßgeräte, die man zu Hause hat, melden auch, wenn das Herz stolpert. „Dann blinkt das Herzchen auf dem Gerät“, erklärt Uwe Brock. Herzrhythmusstörungen sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden, empfehlen die Experten. Uwe Brock fasst es zusammen: „Die meisten Herzrhythmusstörungen sind harmlos, einige behandlungsbedürftig, wenige tödlich.“
Herzrhythmusstörungen können auf eine Grunderkrankung hinweisen: ein überstandener (unbemerkter) Infarkt, die Koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Herzmuskel- oder Herzklappenerkrankungen. Ein EKG, ein Langzeit-EKG, ein Echokardiogramm (die Ultraschalluntersuchung des Herzens) helfen Ärzten bei der Diagnose.
Gerät das Herz aus dem Takt, kann es in der Folge bei manchen Patienten zur Gerinnselbildung und erhöhter Schlaganfallgefahr kommen, was durch Medikamente verhindert werden soll. Damit das Herz wieder gleichmäßig arbeiten kann, müssen manchmal Herzschrittmacher oder ein Defibrillator implantiert werden. Auch davon wird am Mittwoch die Rede sein. Wie immer wird es nach jedem Vortag die Möglichkeit geben, den Ärzten individuelle Fragen zu stellen.