Mülheim. Die Stadt Mülheim steht unter Druck: Weitere Stellen sollen abgebaut werden. Die CDU-Fraktion fordert vor dem Hintergrund daher ein Beenden der Doppelspitze im Kulturbetrieb. „Reiner Luxus“, so die Partei. Im kommenden Jahr liegt das Defizit der Stadt erneut bei rund 80 Millionen Euro.
Die Stadt steht unter dem Druck weitere 150 Stellen abbauen zu müssen, das Defizit für das nächste Jahr liegt erneut bei 80 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund fordert die CDU-Fraktion, die Doppelspitze im Kulturbetrieb „schnellstmöglich zu beenden“. Mit Frank Baudy und Dirk Schneider stehen an der Spitze des Kulturbetriebes gleich zwei Spitzenbeamte. „Der reinste Luxus“, sagt die CDU und sieht nirgends in der Stadtverwaltung oder in anderen Städten ähnliche Verhältnisse.
Der Union ist die Doppelbesetzung schon seit Jahren ein Dorn im Auge. Sie rührt aus Zeiten, als die Kultur noch als ein Eigenbetrieb geführt wurde, in dem die Aufgaben auf zwei Führungskräfte aufgeteilt wurden. Doch inzwischen ist auch die Kultur quasi ein Amt in der großen Stadtverwaltung, dem nun zwei Amtsleiter vorstehen. Einen Grund dafür sieht die Union nicht. Im Grunde fühlt sie sich auch durch den Kämmerer Uwe Bonan ermutigt, der die Politiker aufgefordert hat, die Standards zu hinterfragen. Mülheim liege da häufig über dem, was anderen Kommunen sich leisteten.
Ende der Doppelbesetzung gefordert
Schon vor einem Jahr hatte die CDU zusammen mit der MBI das Ende der Doppelbesetzung gefordert, wurde jedoch vertröstet. „Von einer Besetzung mit zwei Amtsleitern geht auch ein völlig falsches Signal aus“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Hansgeorg Schiemer, nämlich, dass an der Spitze wenig, beim Fußvolk dagegen viel Personal gekürzt werde. Die Stadtverwaltung selbst soll nun vor der Ratssitzung im Dezember einen Vorschlag machen, wie das Problem gelöst werden kann. Heißt: Wo gibt es eine adäquate freie Stelle, die durch einen der beiden Kulturamtsleiter besetzt werden kann?