Mülheim. . Die Initiative „Willkommen in Mülheim“ und das Deutsche Rote Kreuz kooperieren nun. An der Löhstraße 18 finden Flüchtlinge und andere Bedürftige ab Ende Oktober Wichtiges für den Alltag.

Was zunächst als einzelner Spendenaufruf anfing, entwickelte schnell eine Eigendynamik. Immer mehr Menschen gaben Hilfsgüter ab für Flüchtlinge aus Krisengebieten. Im Juli dieses Jahres entstand dann im ehemaligen „Haus Klever“ an der Boverstraße das Warenhaus für Flüchtlinge, welches die Eigentümerin zur Verfügung gestellt hatte. Diese Unterbringung war aber von Anfang an zeitlich begrenzt. Damit das „Wunder von Mülheim“ weiter bestehen kann, wurde nach einer Zukunftslösung gesucht – diese ist nun gefunden.

Die Initiative „Willkommen in Mülheim“ (WiM) kooperiert mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Mülheim. Das Warenhaus für Flüchtlinge fusioniert also mit der Kleiderkammer des DRK und wird nun an der Löhstraße 18 weitergeführt. Darüber informierte Initiator Jehles die über 550 WiM-Unterstützer gestern in einer Mitteilung in der Facebook-Gruppe „Willkommen in Mülheim“. Über diese hatte die gute Sache schließlich an Fahrt aufgenommen, zahlreiche Untergruppen entstanden in dem Sozialen Netzwerk, in denen die Nutzer gezielt nach Fahrrädern, Kinderwagen oder Kühlschränken suchten.

Schutzgebühr hat symbolischen Wert

Von Anfang an unterstützte das DRK das Hilfsprojekt. Durch den zukünftig zentralen Standort in der Innenstadt gebe es „eine Win-Win-Situation“, erklärt Christian Bittner, Leitender Angestellter beim DRK. Zwar müsse man auf den 51 m² der Kleiderkammer etwas zusammenrücken. Trotzdem würden dort nun nicht mehr nur Kleider, sondern auch Haushaltswaren oder andere Sachspenden angeboten. Profitieren sollen davon alle Bedürftigen der Stadt. „Nicht nur Flüchtlinge können zu uns kommen, sondern auch bedürftige Mülheimer“, stellt Bittner klar. Durch weitere ehrenamtliche Unterstützer können zudem erweiterte Öffnungszeiten angeboten werden. Das DRK öffnet die Kleiderkammer weiterhin Mo. bis Fr. von 10 -12 Uhr. Die „WiM“-Helfer behalten ebenfalls ihre bisherigen Öffnungszeiten: Di., Do. und Sa., 14-17 Uhr.

„Zukünftig wird von allen ,Kunden’ eine Schutzgebühr von 1 Euro pro Teil erhoben“, erklärt Jehles. Diese sei symbolisch und trage zur Wertigkeit der Dinge bei. Für neu eingetroffene Flüchtlinge gibt es eine Sonderregelung mit Wertmarken, die von den Betreuern in den Unterkünften ausgegeben werden. Am Samstag, 18. Oktober, wollen die Helfer an der Boverstraße mit dem Umzug beginnen und alles zum DRK transportieren. Nach dem Um- und Einräumen solle der Betrieb an der Löhstraße dann schnellstmöglich losgehen.

Als WiM-Initiator bedankt sich Jehles auch bei allen, die das Projekt mit aufgebaut und unterstützt haben. „Ich hoffe und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass unsere gemeinsame Arbeit weiter Früchte trägt, für all die Menschen, denen geholfen werden muss.“