Mülheim. . Der Eröffnungstermin der Hochschule Ruhr West in Mülheim steht auf der Kippe. Verzögerungen auf der Baustelle haben die Zeitreserven aufgefressen. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW als Bauherr bleibt aber optimistisch, die Bauten im Juli 2015 zum Start des Wintersemesters übergeben zu können.

Es könnte eng werden: Durch verschiedene Verzögerungen beim Bau steht der Eröffnungstermin der Hochschule Ruhr West an der Duisburger Straße zum Start des Wintersemesters 2015/16 auf der Kippe. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) als Bauherr bleibt aber optimistisch: Wenn jetzt nichts Außergewöhnliches mehr geschehe, sei der Termin doch noch zu halten.

Nach Informationen dieser Zeitung soll hinter den Kulissen schon „sehr intensiv diskutiert“ worden sein, ob eine Eröffnung des mächtigen Hochschulkomplexes nicht zum Sommersemester 2016 geschoben werden müsse. Das würde – angesichts der als Interimslösung angemieteten Container in Styrum – kostspielig für die Steuerzahler. Hermann-Josef Peters, stellvertretender Leiter der zuständigen BLB-Niederlassung in Münster, suchte die Zweifel am Montag zwar zu zerstreuen, räumte aber ein: Zeitpuffer gebe es nicht mehr.

Ein Problem habe eine Beschwerde gegen die Vergabe der Elektroarbeiten gemacht, die Ausschreibung habe wiederholt werden müssen. Auf Anfrage dieser Zeitung bestätigte Peters auch, dass die beauftragte Firma mit den Arbeiten an der Fassade von Bibliothek und Mensa „etwas in Verzug“ sei. Der Unternehmer habe allerdings „zugesagt, das in den Griff zu bekommen“. Bis Ende des Jahres sollten die Fassaden aus Glas und Klinker eigentlich fertig sein.

Projektsteuerer hoffen, Probleme aus der Welt schaffen zu können

In der vergangenen Woche habe man mit den Projektsteuerern zusammengesessen, nun sei man zuversichtlich, das Zeitproblem aus der Welt geschafft zu bekommen und den Campus wie geplant im Juli 2015 an die Hochschule übergeben zu können, so Peters weiter. „Natürlich haben wir keinen Zeitpuffer für starke Regenfälle, die uns hier, wie zuletzt in Münster, alles unter Wasser setzen, einen Winter über zwei Monate oder die Insolvenz einer der Auftragsfirmen.“

Hochschulrektor Prof. Eberhard Menzel, momentan im Urlaub, reagierte gestern wortkarg. „Da kann ich nichts zu sagen“, sagte er nur. Heinz Lison als Vorsitzender des Hochschul-Fördervereins gab sich derweil nicht beunruhigt: „Ich bin da vollkommen emotionsfrei. Die sollen die Hochschule vernünftig bauen – und dann ist gut.“ Eine gute Nachricht gebe es ja auch: Das Budget, so sei berichtet worden, sei bis dato gar unterschritten worden.