Mülheim. Der integrative Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport setzt sich seit nunmehr 25 Jahren für Menschen mit Handicap ein. Nun wurde das Jubiläum groß in der Harbecke Sporthalle in Saarn gefeiert.
Der Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport (VBGS) hatte am Wochenende allen Grund zu feiern. Bereits seit 25 Jahren setzt sich der Verein für gelebte Inklusion ein, mit dem Ziel, dass Menschen mit Behinderung an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens teilhaben können. Etwa 400 Gäste waren in die Harbecke-Sporthalle an der Mintarder Straße gekommen, um gemeinsam das Jubiläum zu feiern aber auch die herausragende Arbeit von Gründungsmitglied und Vorsitzendem Alfred Beyer zu würdigen.
„Er steckt so viel Herzblut in den Verein, das ist Wahnsinn“, meint Bettina Siegmund. „Er denkt wirklich mehr an den Verein, als an sich selbst.“ Die Broicherin ist seit Jahren ehrenamtliche Helferin beim VBGS und kennt Beyer lange.
Internetcafé für Menschen mit verschiedenen Behinderungen
Unter den Gästen waren viele der ehrenamtlichen Helfer, Menschen mit und ohne Handicap, aber auch Politiker und Funktionäre verschiedener Sportvereine. Durch das Rahmenprogramm, bei dem unter anderem die „Flotten Socken“ und eine Rollstuhltanz-Gruppe für gute Unterhaltung sorgten, führte Moderator und ZDF-Paralympics-Experte Matthias Berg. Ihm stand den ganzen Abend über ein Simultandolmetscher für die hörgeschädigten oder gehörlosen Gäste zur Seite.
„Das ist eine Premiere bei solch’ einer Veranstaltung. Das gab es so noch nie“, sagt Alfred Beyer sichtlich stolz. „Inklusion bedeutet eben wirklich, alle Grenzen zu überwinden, die Interessen von Menschen mit Handicap wahr- und ernstnehmen.“ Über den Sport hinaus.
Längst ist das Angebot des VBGS gewachsen. So hat der Verein eigens für Menschen mit verschiedenen Behinderungen ein Internetcafé eingerichtet, unter anderem mit speziellen Tastaturen für Blinde. „Als der Verein 1989 gegründet wurde, konnte mit dem Begriff Inklusion eigentlich keiner was anfangen“, meint Prof. Dr. Werner Giesen vom Mülheimer Sportbund. „Alfred Beyer und der VBGS haben damals ein Zeichen gesetzt, da haben die Politiker noch Nachholbedarf.“
Humorvoller Abend mit Comedian Martin Fromme
Auch Goldmedaillengewinner der Paralympics von 1996 und Vierfachweltmeister Lars Lürig war unter den Gästen. Seine Karriere hat einst beim VBGS begonnen. Da ließ er es sich natürlich nicht nehmen, persönlich zu gratulieren. „Der Verein ist meine sportliche Heimat“, so Lürig der mittlerweile als Lehrer an der Luisenschule unterrichtet. „Ohne Alfred hätte ich das alles gar nicht geschafft und ich bin dem Verein daher emotional sehr verbunden.“
Dass Menschen mit einem Handicap ein großes Maß an Eigenironie besitzen, bewies Comedian Martin Fromme. Der Kabarettist, der selbst nur einen Arm hat, führte das Publikum humorvoll in die Welt der Behinderten ein und nahm viele Vorurteile mit einem großen Augenzwinkern aufs Korn.