Mülheim. . Der Fuhrpark der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft ist mittlerweile überwiegend mit grünen Umweltplaketten ausgerüstet. Trotzdem fahren in der Stadt noch viele Wagen umher, die nur eine rote Plakette bekommen haben. Das liegt an den besonderen Bestimmungen für Arbeitsmaschinen.
Als die verschärften Regelungen für die Umweltzone in Kraft traten, haben auch viele Mülheimer Bürger umdenken müssen. So auch Marc Paschmanns, der seinen Diesel mit der gelben Plakette vor einem Jahr verkauft hat. Nun ist dem Speldorfer aber aufgefallen, dass die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) Hausmüll oder Sperrmüll auch mit Fahrzeugen abholt, die noch eine rote Plakette haben. Er fragt sich, warum das möglich ist.
MEG-Geschäftsführer Jürgen Jeppel betonte auf Anfrage, dass der MEG-Fuhrpark überwiegend mit grünen Plaketten unterwegs sei. Insgesamt 65 MEG-Fahrzeuge kümmern sich in der Stadt um die Abfuhr des Hausmülls und saubere Straßen. 57 davon hätten eine grüne Plakette, sechs führen mit gelber und zwei mit roter. „Die Fahrzeuge mit der roten Plakette werden im Jahr 2015 ersetzt“, sagte Jeppel.
Für Müllfahrzeuge gelten Sonderrechte
Bei den sechs Wagen mit gelber Plakette würde die Hälfte noch in diesem Jahr durch umweltfreundlichere Fahrzeuge ausgetauscht. Eins im kommenden Jahr „und zwei fahren wir weiter“. Eine Ausnahmegenehmigung müsse die MEG nicht beantragen, weil es für Müllfahrzeuge, Arbeitsmaschinen und Sonderfahrzeuge, wozu etwa auch Kehrmaschinen oder die Schneeräumfahrzeuge gehören, nach Paragraf 35 Straßenverkehrsordnung Sonderrechte gelten. Von der Plakettenregelung sind sie daher ausgenommen.
„Das ist so ähnlich wie bei Fahrzeugen der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes oder der Polizei“, erklärt Jeppel. Dennoch nehme die MEG den Umweltschutz sehr ernst und habe auch schon den größten Teil ihrer Fahrzeuge „auf grün“ gestellt. Selten genutzte Fahrzeuge wie die Lkw für den Winterdienst gehören allerdings nicht dazu: Die acht MEG-Räumfahrzeuge mit fest verbautem Streuaufsatz kommen nur bei Eis und Schnee zum Einsatz. Das restliche Jahr über stehen sie in der geheizten Halle. Die Räumfahrzeuge haben zumeist rote Plaketten, zwei fahren mit einer gelben und eins mit einer grünen Plakette.
Diese Winterdienstfahrzeuge sind keine Massenfertigung sondern speziell ausgestattet und kosten rund 110 000 Euro – pro Exemplar.