Mülheim. . Entweder hui oder pfui: Die Zahl der Pkw, die bei einer Hauptuntersuchung in der Mülheimer Tüv-Station im Graubereich dazwischen verortet werden, sinkt. Der Tüv stellt fest: Immer mehr Fahrzeuge weisen bei der verpflichtenden Prüfung alle zwei Jahre erhebliche Mängel auf.

Entweder hui oder pfui: Die Zahl der Pkw, die bei einer Hauptuntersuchung in der Mülheimer Tüv-Station im Graubereich dazwischen verortet werden, sinkt. Der Tüv stellt fest, dass gleichzeitig immer mehr Fahrzeuge bei der gesetzlich verpflichtenden Prüfung alle zwei Jahre erhebliche – oder gar keine Mängel aufweisen.

Aus aktuellen Zahlen des Tüv für den Untersuchungszeitraum zwischen Juli 2012 und Juni 2013 geht hervor, dass mehr als 69 % aller in Mülheims Tüv-Stationen vorgeführten Autos ohne Weiteres für zwei weitere Jahre eine Tüv-Plakette bekommen haben. Nahezu jedes zweite Fahrzeug war komplett mängelfrei. Aber auch folgendes Phänomen wächst sich aus: Bei mittlerweile 30,1 % der vorgeführten Wagen stellte der Tüv erhebliche Mängel fest. Zur Vollständigkeit: Jedes 500. Auto war absolut verkehrsunsicher und war unverzüglich aus dem Verkehr zu ziehen.

Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln

Mülheims Tüv hat im benannten Zeitraum in seiner Station beziehungsweise über seinen Außendienst in Autohäusern und Werkstätten rund 21.000 Fahrzeuge inspiziert. Insgesamt sind in Mülheim laut Auskunft der Stadt aktuell 108.141 Fahrzeuge zugelassen, 226 mehr als ein Jahr zuvor. Aus seiner Statistik vermeldet der Tüv, dass der durchschnittliche Pkw, der ihm zwischen Juli 2012 und Juni 2013 zur Hauptuntersuchung vorgeführt worden ist, 9,3 Jahre alt war und mehr als 93.000 Kilometer auf dem Tacho hatte.

Tüv-Überziehung fällt ab 2014 leichter ins Auge

Wer noch mit einer orangefarbenen Tüv-Plakette unterwegs ist, sollte sich schnellstens noch einen Termin zur Hauptuntersuchung geben lassen, rät der Tüv. Ansonsten liefen betroffene Halter Gefahr, schon auf den ersten Blick als jemand aufzufallen, der seiner Pflicht zur Hauptuntersuchung nicht nachgekommen ist. Denn zum Jahreswechsel ändert sich die Farbe der Tüv-Plakette auf Blau. Säumigen Haltern drohen ein Bußgeld und auch Punkte in Flensburg.

Der Tüv-Report, der typspezifische Mängel auflistet, ist für 4,50 Euro an jeder Tüv-Station und im Zeitschriftenhandel erhältlich.

Die „Mängelschere“ (gleichzeitig immer mehr mängelfreie, aber auch erheblich mängelbehaftete Pkw) beobachtet der Tüv schon seit Längerem. Der aktuell festgestellte Anstieg der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln sei in diesem Jahr aber nur bedingt auf einen weiter schlechter werdenden Zustand der Autos zurückzuführen, heißt es. Eine neue, einheitlich vorgegebene Mängeleinstufung habe aus einigen Mängeln, die vormals als gering angesehen worden seien, Mängel mit dem Prädikat „erheblich“ gemacht.

Autofahrer kümmern sich nicht genug

Nichtsdestotrotz stellt Dietmar Bley als Leiter der Mülheimer Tüv-Station fest: „Die Hersteller bauen gute Autos, die auch nach vielen Jahren noch ohne Mängel auf unseren Straßen unterwegs sein können. Leider kümmern sich aber zahlreiche Autofahrer nicht genug um die Wartung und die Pflege ihres Fahrzeuges.“ Halter ließen aus Bequemlichkeit oder aus Kostengründen regelmäßige Termine zur Inspektion oder Instandhaltung verstreichen und checkten ihr Auto auch nicht selbst vor Fahrtantritt.

Weiter mit Abstand die häufigsten Mängel, die die Prüfer feststellen, sind Probleme bei Licht und Elektrik. Mittlerweile gilt bei Beleuchtungsmängeln aber: Sie werden bei der Hauptuntersuchung als „erheblich“ eingestuft. Am häufigsten werden zudem Mängel an Bremsen, Achsen, Reifen und Systemen zur Eindämmung der Umweltbelastungen festgestellt.