Dümpten. . Die Barbaraschule setzt auf Leseförderung und ganz verstärkt auf Medienerziehung. Kinder lernen an PC und Laptop mit grundschulgeeigneten Lernprogrammen und gehen unter Aufsicht auch ins Internet. Dessen Gefahren werden ihnen von den Lehrern aber auch aufgezeigt.
Mailen, chatten, surfen - was manche Grundschulkinder zu viel tun und andere zu Hause nur begrenzt oder noch gar nicht dürfen, steht in der Barbaraschule fest auf dem Stundenplan. „Medienerziehung ist ein wichtiger Schwerpunkt im Schulprogramm“, sagt Rektorin Gabriele Ripholz. Grundschulgerechte Computerlernprogramme werden in allen Fächern eingesetzt, unter Aufsicht geht es auch ins Internet - etwa um Recherchen anzustellen. „Die Schüler lernen dabei natürlich auch, wie gefährlich das Internet sein kann.“
Ein kompletter PC-Raum mit 14 Arbeitsplätzen ist schon vor längerer Zeit in der Schule eingerichtet worden, außerdem steht den Kindern eine (gesponsorte) Cabby-Station mit 16 Laptops zur Verfügung, die in die Klassenräume geschoben werden kann und sogar schon von Erstklässlern genutzt wird. „Wir haben hier Arbeitsgemeinschaften, in denen die Großen, sogenannte PC-Scouts, den Kleinen den Umgang mit dem Laptop zeigen. Außerdem kommen Schüler von der Gustav-Heinemann-Gesamtschule her, um unseren Kindern zu erklären, wie beispielsweise Facebook funktioniert.“, berichtet die Schulleiterin, die sich unbedingt noch W-Lan für ihr Schulgebäude wünscht - für die breitere Nutzung der Laptops.
Lesekompetenz durch Arbeit am Computer vergrößern
Das Arbeiten am und mit dem Computer soll auch die Lesekompetenz und Schreibfähigkeit der Erst- bis Viertklässler vergrößern. So gestalten die Kleinen die Homepage der Schule mit, indem sie eigene Texte dafür verfassen. „Am PC lässt sich auch wunderbar das gezielte Lesen üben. Durch Markieren, Unterstreichen, Ordnen, Gewichten beispielsweise bearbeiten wir Texte und erarbeiten uns Textinhalte“, erläutert Gabriele Rip-holz.
Nur das Lesebuch aus dem Tornister nehmen und loslesen, das funktioniere heutzutage nicht mehr, sei den Grundschülern bald zu langweilig. „Da müssen wir uns schon mehr einfallen lassen“, hat die Rektorin festgestellt. Und das hat man auch. Tägliche Lesezeiten, der Lesekönig/in-Wettbewerb, das Projekt „Lesen und Theaterspiel“, Lesespiele auf der Bühne, die 1:1-Lesebetreuung durch ehrenamtliche Betreuerinnen oder auch die umfangreiche Schulbücherei mit individueller Beratung, dienen dazu, die Leselust der Mädchen und Jungen zu wecken und zu erhalten.
Großes Interesse an OGS und Betreuung
Etwas ganz Besonderes ist das Lesescout-Projekt. Jeweils ein Viertklässler sucht Lesestoff für einen Erstklässler heraus. Dann ziehen sich die beiden Kinder an einen stillen Ort zurück - das kann auch das Klettergerüst auf dem Schulhof sein - und der Ältere liest dem Jüngeren vor. „Und irgendwann, wenn der Erstklässler selber lesen kann, machen wir es dann genau umgekehrt“, so die Rektorin.
Der Offene Ganztag und die Verlässliche Betreuung bis 13.15 oder 14 Uhr sind auch an der Barabaraschule sehr gefragt. „Das Interesse an beiden Betreuungsformen ist riesig, wir könnten noch mehr Kinder aufnehmen, sind aber völlig ausgelastet, was unsere Räumlichkeiten angeht“, sagt Schulleiterin Gabriele Ripholz. So hat die OGS zwar drei eigene Räume, die Verlässliche Betreuung aber findet in der Aula bzw. bei schönem Wetter meistens draußen statt. Dann darf auch richtig getobt werden.
Bewegungsförderung ist den Pädagogen wichtig
Die Bewegungsförderung ist dem Pädagogen-Team an der Barbarastraße ebenfalls sehr wichtig - und sie werden dabei unterstützt. Dümptener Sportvereine kommen in die Schule und geben Schnupperunterricht in verschiedensten Sportarten wie etwa Handball oder Badminton. Die Schule nimmt auch am Programm „Quietschfidel“ teil: Übungsleiter aus Mülheimer Schwimmvereinen sind im regulären Schwimmunterricht mit dabei (sie gehen sogar ins Wasser) und üben intensiv mit den Schülern. „Seither haben oder machen viel mehr Kinder das Seepferdchen, wenn sie zur weiterführenden Schule wechseln“, so Ripholz.
Gundschulkinder sollten individuell gefördert werden, sie sollten zu Selbstständigkeit und sozialem Denken erzogen werden und Werte vermittelt bekommen - findet die Rektorin, die sich darüber freut, dass sie es mit vielen interessierten Eltern, die durchaus auch mal kritische Fragen stellen, zu tun hat. „Unsere Eltern helfen auch viel bei Veranstaltungen mit, sie haben das Schulgebäude verschönert.“
Nicht nur das Lernen sei für Grundschüler übrigens wichtig: „Kinder brauchen auch Freizeit und die haben sie heutzutage immer weniger, manchmal zu wenig.“