Mülheim.

Der Schulflur ist in einem fröhlichem Sonnengelb gestrichen, aber er ist leer, ganz leer. Nichts liegt oder steht auf dem Boden herum, keine kleinen Jacken oder Anoraks hängen an den Garderoben, keine Kinderzeichnung schmückt mehr die Wände. „Das war hier alles mal bunt und dekoriert“, sagt Gabriele Rip­holz, die Leiterin der Barbara-schule in Dümpten.

Am Mittwoch war die Brandschutzkommission der Stadt vor Ort, um die Fluchtwege in Augenschein zu nehmen. Wie berichtet, muss der vorbeugende Brandschutz an 32 Schulen in den nächsten Jahren optimiert werden. Die Stadt nimmt das sehr ernst, obwohl es keine akuten Risiken gibt und auch keine Schulen, wie in der Nachbarstadt Duisburg, geschlossen werden müssen, weil der Brandschutz mangelhaft ist.

Die „Sinneswand“ muss weg

Die Kommission besteht aus der Amtsleitung von Bauaufsichtsbehörde, Immobilienservice, Schulverwaltungsamt und Feuerwehr. Die Barbaraschule, vor 13 Jahren saniert und mit einem Brandmeldesystem ausgestattet, das direkt auf die Leitstelle der Feuerwehr geschaltet ist, bekommt gute Noten.

Und doch müssen teils Türen ersetzt werden, muss der Raumteiler in der Pausenhalle, an dem die Lehrer jetzt die bunten Kinderbilder aufgehängt haben, weg. Und auch die „Sinneswand“, an der alle Kinder täglich vorbei kommen und an der vor allem die Kleinsten gern drehen, fühlen und spielen. Denn die bunten Holz-, Stoff-, Bürstenelemente liegen im Fluchtweg. Vorgesehen sind da nur unbrennbare Produkte aus der Baustoffklasse A: Steine, Metalle, Glas, Beton...

Auch interessant

Lösungen werden gefunden

Die Sitzgruppen und Sitzsäcke in der Pausenhalle fallen der Kommission negativ ins Auge. Schulleiterin Rip­holz weiß, wie wichtig der Brandschutz ist. Sie verweist aber auf die Raumnot an ihrer Schule, die auf die Sitz- und Liegeflächen für die Kinder, die ja bis 13.15 Uhr und länger im Rahmen der „verlässlichen Grundschule“ betreut werden, angewiesen ist. „Da brauchen wir eine andere Lösung.“ Immobilienchef Frank Buchwald, der sich mit der Schulleitung in einem zweiten Termin über die Maßnahmen genau abstimmen wird, hat Augenmaß versprochen und ist zuversichtlich, dass auch für die Sitzsäcke in der Pausenhalle eine Lösung gefunden werden kann.

Am Ende des Kommissionsbesuchs weiß die Schulleiterin, dass Bilder in den Flur gehängt werden dürfen – sofern sie hinter Glas hängen und der Rahmen nicht brennbar ist. Und Feuerwehrchef Burkhard Klein stellt in Aussicht, dass Anoraks wieder an die Garderobenhaken dürfen, „wenn der zweite Rettungsweg 100% sicher ist.