Mülheim. . Wenn Bürger sich in ernster Gefahr befinden und über Notruf die Polizei alarmieren, ist diese schneller vor Ort als in früheren Jahren. Bei „Täter vor Ort“ beträgt die durchschnittliche Einsatzreaktionszeit 4,43 Minuten. Es waren mal fast sieben.

Die Polizei in Mülheim ist schneller geworden, wenn eine echte Bedrohung oder Gefahr für den Bürger vorliegt. Dies geben die Zahlen wieder, die jetzt der Landtag auf Anfrage des Essener FDP-Landtagsabgeordneten Ralf Witzel herausgab. Heißt es zum Beispiel „Täter am Ort“ hat die Polizei in Mülheim eine durchschnittliche Einsatzreaktionszeit von 4,43 Minuten. Zum Vergleich: 2006 waren es noch fast sieben Minuten.

„Wenn der Bürger über Notruf anruft und Täter am Ort meldet – das kann ein Überfall sein, ein Einbruch, ein Bankraub – hat das bei uns höchste Priorität“, sagt der Leitende Polizeidirektor Detlef Köbbel. Nahezu jedes Jahr ist die Polizei hier schneller geworden, was der Polizeidirektor auch darauf zurückführt, dass mehr Polizei als früher auf den Straßen unterwegs ist. Auch im Landesvergleich (5,25 Minuten) schneidet Mülheim besser ab.

Einsatzbewältigung als Prozess

Das gilt ebenfalls bei Verkehrsunfällen mit gemeldeten Personenschäden: Lag die Einsatzreaktionszeit 2009 hier noch bei 9,48 Minuten, so ist die Mülheimer Polizei heute im Schnitt nach 7,18 Minuten am Unfallort, deutlich schneller als im Landesschnitt – 9, 24 Minuten. „Ich bewerte die Zahlen sehr positiv“, sagt Köbbel und hält weitere Steigerungen für möglich: „Einsatzbewältigung sehe ich als Prozess.“

Bei der durchschnittlichen Einsatzreaktionszeit über alle Einsätze, die auf 110 gemeldet werden, hat sich Mülheim jedoch von 13,56 Minuten auf 15, 25 Minuten in den vergangenen acht Jahren verschlechtert. Für Köbbel kein Widerspruch: In der Gesamtstatistik schneide man immer schlechter ab, als wenn nach Prioritäten gewertet werde. Heißt: Bei Unfällen mit Blechschäden muss die Polizei sich nicht überschlagen. Oder: Ereignisse wie der Sturm Ela verschlechtern sehr schnell einen Wert: Da erreichten das Polizeipräsidium rund 6000 Notrufe in kurzer Zeit. Die abzuarbeiten dauerte.