Knapp 14000 Kilometer Laufleistung im Jahr ist nicht viel für ein herkömmlich genutztes Auto und erst recht nicht für einen Einsatzwagen der Polizei. Das war den Rechnungsprüfern des Landes aufgefallen, die daraus prompt den Schluss zogen, dass weniger Fahrzeuge, die mehr laufen, reichten. Seitdem fährt die Polizei zumindest automobil einen Sparkurs. Über rund 11000 Fahrzeuge verfügt die Polizei im gesamten Bundesland. Jetzt sollen etwa elf Prozent der Fahrzeuge abgebaut werden. Das sind landesweit 1200 Fahrzeuge. Der Abbau wird auch die Polizei in Essen und Mülheim in einer vergleichbaren Größenordnung treffen, wie Polizeisprecher Peter Elke auf Anfrage erklärt. „Aber es ist nicht so, dass das von heute auf morgen geht“.
Effizienz ist nicht alles
Es soll einsatzverträglich erfolgen. Das bedeutet, dass Fahrzeuge, die nach vielen Einsatzjahren oder einer hohen Laufleistung ausgemustert werden, nicht unbedingt ersetzt werden. Effizienz ist aber nicht das einzige Kriterium, das bei einer Polizei gelten darf. Man muss sich nur vorstellen, das Opfer eines Verbrechens wählt den Notruf der Polizei, braucht unmittelbar Hilfe, der Beamte läuft aus der Wache, im Hof steht aber kein Fahrzeug. Zu einer solchen Horrorvision darf und wird es, wie Elke versichert, auch nicht kommen. Doch aus ermittlungstaktischen Gründen darf er weder sagen, wie groß der Fuhrpark ist, noch wie viele Fahrzeuge in welchem Zeitraum abgebaut werden. Man habe aber organisatorische Änderungen eingeleitet, Fahrzeugpools gebildet, um eine flexiblere Nutzung der Autos zu ermöglichen. So sei es künftig etwa auch möglich, dass Zivilbeamten Streifenwagen fahren oder umgekehrt und dass Kollegen aus dem Wach- und Wechseldienst auf die Fahrzeuge zurückgreifen, die bisher ungenutzt vor den über Nacht geschlossenen Wachen standen. Dadurch könne der Einsatz der Fahrzeuge besser koordiniert werden. Dass Streifenwagen ungenutzt im Hof stehen, werde auch weiterhin nötig sein, um im Notfall einsatzbereit zu sein.