Mülheim. Bei den Wohnungseinbrüchen ging die Zahl der Fälle in Mülheim gegen den Landestrend zurück – um 15 Prozent. Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr betonte: Wohnungseinbruch bleibt in der Priorität das Thema Nummer eins.

Die gute Nachricht zuerst: In Mülheim ging nicht nur die Zahl der Straftaten zurück – auch die Zahl der Wohnungseinbrüche ist, im Vergleich zu 2012, gesunken.

Dennoch wurden auch in Mülheim im vergangenen Jahr 13.249 Straftaten bei der Polizei angezeigt, 1898 oder 14,32% weniger als im Vorjahr (15.147 Fälle). 619 Mal konnten Täter in eine Wohnung eindringen, das waren 109 Taten oder rund 15% weniger als im Jahr davor. In Essen und im gesamten Land NRW hingegen ist die Zahl der Wohnungseinbrüche leicht angestiegen. Doch auch in Essen ging die Zahl der Straftaten insgesamt zurück (um 5,3%), was Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2013 als Erfolg wertete: „Essen und Mülheim sind ausgesprochen sichere Städte.“

Positive Entwicklung in Mülheim

Die positive Entwicklung in Mülheim hängt unter anderem mit dem Rückgang bei den Rauschgiftdelikten (um 141 Fälle oder 25%), mit einer Abnahme der Sachbeschädigungen (um 369 Fälle oder 20%) und eben mit den gesunkenen Fallzahlen bei den Einbrüchen zusammen. 619 vollendete Einbrüche sind aber immer noch zu viele, zumal die Polizei genau weiß, wie belastend diese Straftaten auf die Opfer wirken. Denn sind die materiellen Verluste vielleicht noch zu verschmerzen, so ist es der Verlust des Sicherheitsgefühls in den eigenen vier Wänden oft nicht.

Polizei empfiehlt: Auch Mietwohnungen sichern

Nicht nur Eigenheime, auch Mietwohnungen sind für Einbrecher interessant, betonte Martina Thon, die Leiterin der Kriminalpolizei Essen und Mülheim.

Einbrecher suchen Bargeld und Kleinelektronik, so die Kriminaldirektorin, „das hat jeder in der Wohnung. Die Sicherung von Mietobjekten ist der Polizei ein großes Anliegen.“

Die Aufklärungsquote bei den Wohnungseinbrüchen ist in 2013 auf 2,87% gesunken, was bedeutet, dass von 100 Einbrüchen keine drei aufgeklärt werden konnten. Der Tätertyp habe sich verändert, so die Polizeipräsidentin, verwies auf mobilen Tätergruppen und Kampagnen, die die Polizei landesweit fahre. „Eine Entwarnung kann es noch nicht geben. Der Wohnungseinbruch ist und bleibt in der Priorität Thema Nr. eins.“

Aufklärungsquote ist erfahrungsgemäß hoch

Den überwiegenden Anteil an den Straftaten insgesamt haben immer Diebstahl- und Vermögensdelikte, Raub- und Rohheitsdelikte machen etwa 11% aus. Straftaten, die sehr viel Angst erzeugen, etwa gegen das Leben, sind selten: In Mülheim lag der Anteil solcher Verbrechen bei 0,03%. Hier ist die Aufklärungsquote erfahrungsgemäß hoch, in den vier Mülheimer Fällen lag sie bei 100%.

Insgesamt konnte in Mülheim knapp jede zweite Straftat aufgeklärt werden, die Aufklärungsquote ist allerdings leicht auf 49,57% gesunken (2012: 50,64%).

Diebstahlsdelikten ging zurück

Im letzten Jahr haben Räuber und Trickdiebe an Geldautomaten oft Schlagzeilen gemacht. Da es sich mal um Straßenraub und mal um einfachen Diebstahl handelte, werden diese Taten nicht gesondert aufgeführt. Das Phänomen, so Kriminaloberrat Manfred Joch, sei jedoch auf „ein Normalmaß“ zurückgestuft worden. Bei Diebstahlsdelikten ging die Fallzahl um 896 auf 5180 Delikte zurück.

Die Zahl der Raubdelikte ist gestiegen: So genannte Rohheitsdelikte (Raub, Körperverletzung) nahm von 1422 Fällen (2012) auf 1444 zu. Im Jahr 2013 wurden 85% davon aufgeklärt. Bei der Straßenkriminalität gab es in 2013 mit 126 Fällen 18 weniger als im Jahr davor.