Mülheim. . Teilnehmer der Tanzdemo für den Erhalt der Häuser an der Wissollstraße wollten von der Mülheimer Stadtmitte in Richtung Speldorf ziehen. Doch die Polizei musste einschreiten. Sie berichtet von Beleidigungen und Attacken. Demonstranten beklagen dagegen unbegründet aggressives Verhalten der Beamten.

Die Tanzdemo für den Erhalt der Häuser an der Wissollstraße am vergangenen Freitag musste nach Aussagen der Polizei aufgelöst werden. „Der Versammlungsleiter wollte mit den Teilnehmern von der Stadtmitte tanzend in Richtung Speldorf ziehen. Zuvor hatte er mit der Polizei Weg, Verhalten der Teilnehmer und Alkoholverbot abgestimmt.

Auf der Duisburger Straße rannten einige der ca. 100 Demonstranten in den Gegenverkehr. Die Polizei musste daher die gesamte Duisburger Straße, einschließlich des ÖPNV, sperren, um die Sicherheit der Leute zu gewährleisten“, heißt es im Polizeibericht. Beamte der Bereitschaftspolizei seien hinzugezogen worden.

Demonstranten suchten Konfrontation

Als die Demonstranten über Lautsprecher zum Einkauf von Alkohol am Kiosk aufgefordert wurden, sei die Demo, so die Polizei, „vollends aus dem Takt geraten“. Mit Beleidigungen und körperlichen Attacken hätten die Demonstranten die Konfrontation gesucht, auf eine Beamtin sei eingeschlagen worden. Da die Kundgebung außer Kontrolle geriet, habe man sie beendet. Bis nach 22 Uhr hielt die Polizei die Teilnehmer im Auge, habe aber nicht mehr einschreiten müssen. Sechs Strafanzeigen wegen Beleidigung, Widerstand gegen Beamte, etc. wurden gestellt.

Demonstranten sehen Aufgebot überzogen

Die Bürgerinitiative für den Erhalt der Häuser an der Wissollstraße sieht den Vorfall ganz anders: „Auf dem Weg nach Speldorf griff die Polizei die mehr als 150 friedlichen Demonstranten auf der Duisburger Straße ohne Grund an, so dass die Demonstration von uns vorzeitig beendet werden musste“, heißt es. Pressesprecher Fabian Schröder nennt das Vorgehen der Polizei „völlig unverhältnismäßig“ und „skandalös“.

Das Aufgebot der Polizei sei von Beginn an überzogen gewesen, ein Kamerawagen habe die Demonstranten gefilmt. Ohne ersichtlichen Grund habe man auf der Duisburger Straße einzelne Demonstranten herausgezogen, geschubst und geschlagen. Mehrere Demonstranten seien verletzt und einige verhaftet worden.