Mülheim-Saarn. Die Gemeinschaftsgundschule am Klostermarkt in Saarn nimmt am Dorfleben rege teil. Musische Erziehung und Bewegungförderung sind Schwerpunkte im Schulprogramm. In mehrere Schach AGs tummeln sich Kids mir Köpfchen.

Eine Dorfschule ist die GGS am Klostermarkt mit ihren 188 Schülern wahrlich nicht, aber eine Schule, die am Saarner Dorfleben rege teilnimmt. Man tritt an Weiberfasnacht beim Karneval auf, feiert beim Saarner Familienfest und beim Klosterjubiläumsfest kräftig mit, hat sich schon mehrfach an der „Kunst raus“-Aktion beteiligt, nutzt die Klosterwiese fürs Lauftraining und beweist Heimatverbundenheit durch die Störche, die Nachbar P. T. Schulz auf eine Wand des Schulgebäudes gemalt hat.

„Mit Kopf, Herz und Hand lernen“ lautet das Motto der Grundschule, die ganzheitlich bilden und erziehen möchte. „Unser Ziel ist es, das Lern- und Leistungsverhalten eines jeden Schülers zu erkennen und zu stärken. Wir möchten Lernfreude vermitteln, an unserer Schule soll ein Klima des Wohlfühlens herrschen“, sagt Schulleiterin Margret Bongard.

Ganzheitliche Bildung

Ein Schwerpunkt im Schulprogramm ist die musikalische Bildung. Es gibt einen Schulchor mit rund 100 Kindern, Instrumentalgruppen und das Programm „Jedem Kind ein Instrument“. Werner Schepp, Kantor in St. Mariä Himmelfahrt und Folkwang-Professor, gibt den kleinen Sängern Stimmbildungsunterricht.

Daten und Fakten zur Schule

Schüler: 188 (in 2013/14)

Lehrer/innen: 15, 1 Referendar

OGS: im letzten Schuljahr 82 Kinder, acht Erzieher/innen, vier Honorarkräfte. Zusätzlich: Verlässliche Betreuung bis 13.30 Uhr mit zwei Halbtagskräften und zwei Ehrenamtlern.

Schwerpunkte: u.a. Musische Erziehung, Bewegte Schule, Sport, Wertevermittlung, Sozial-emotionale Förderung

Förderung: Individuelle Förderung, Deutsch als Zweitsprache, Sozialkompetenztraining, Programm „Mein Körper gehört mir“, „Jedem Kind ein Instrument“, usw.

AGs: Schach, Fußball, Chor für alle Schüler, weitere spezielle AGs im Offenen Ganztag

Einrichtungen: u.a. Computerraum, Schulbücherei, Musikraum, Ruheecke mit Pflanzen auf Schulhof

Kooperationen: Caritas, CBE, Schachclub, KSD, Künstler, etc.

Wichtig ist den 14 Lehrerinnen und einem Lehrer aber auch die Bewegungsförderung. „Wir legen Wert auf hochwertigen Sportunterricht, fördern den Pausensport“, so die Rektorin. Spielgeräte können in den großen Pausen ausgeliehen werden. Die Klostermarktschule nimmt zudem an verschiedensten Sportwettkämpfen teil und veranstaltet regelmäßig eine „alternatives Sportfest“ mit ungewöhnlichen Disziplinen für die gesamte Schule.

Neue Medien halfen beim Lernen 

Ein spezielles Training für den Kopf hat die ehemalige Konrektorin Beate Kuhles an der Schule eingeführt: Schach. Es gibt Schach-AGs, die von Mitgliedern des Schachvereins Mülheim-Nord geleitet werden. Die Schule ist Stadtmeister in dieser Denksportart.

Die neuen Medien halfen beim Lernen und Lehren. Ein Computerraum in Klassengröße ist vorhanden, dort können viele Lernprogramme genutzt werden. In Partnerschaft mit der Telekom wurden hier auch schon Computer-AGs angeboten. „Azubis der Telekom haben unseren Schülern einiges beigebracht“, so Bongard.

Andere Arbeitsgemeinschaften, aber auch ab und zu die 1 zu 1-Betreuung bei Hausaufgaben können dank des großen Einsatzes von Ehrenamtlern, die über das Centrum für bürgerschaftliches Engagement hergekommen sind, realisiert werden. Ein 80-jähriger Ruheständler etwa weiht die Kinder in elektrotechnische Geheimnisse ein.

Soziales Lernen fördern

Die Kinder vom Klostermarkt sind ein bunt gemischtes Trüppchen. Von 188 Schülern haben etwa 70 einen Migrationshintergrund, es gibt auch fünf Seiteneinsteiger und ab diesem Schuljahr auch zwei Kinder, die „Gemeinsamen Unterricht“ von behinderten und nicht-behinderten Schülern benötigen. Außerdem besuchen Mädchen und Jungen aus Kinderheimen die GGS im Dorf.

Zu den Leitsätzen der Klostermarktschule zählt auch, dass das soziale-emotionale Miteinander gefördert werden soll, ein Sozialkompetenztraining wird von der Caritas im 1. Schuljahr durchgeführt. Wertevermittlung zählt zu den pädagogischen Zielen der Lehrer. Die Schule kooperiert mit anderen Institutionen wie etwa dem Kommunalen Integrationszentrum oder dem Kommunalen Sozialen Dienst. Integrationshelfer stehen einzelnen Kindern zur Seite. Der Austausch mit den Eltern hat großen Stellenwert. Schulleiterin Margret Bongard, die im Februar in den Ruhestand tritt, hat festgestellt: „Die Gespräche unter Lehrern, mit Eltern und mit anderen Einrichtungen über einzelne Kinder und die intensive Beschäftigung mit den individuellen Gegebenheiten für jeden Schüler, haben in den letzten Jahren immer mehr zugenommen.“

Eine engagierte Elternschaft und ein reger Förderverein stützen die Schule. Eine verlässliche Betreuung bis 13.30 Uhr (derzeit 30 Plätze) und die OGS mit zurzeit 82 Plätzen (8 Erzieher/innen, vier Honorarkräfte) macht es den Eltern möglich, Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bringen.

Das Schulgebäude ist 102 Jahre alt, in letzten Jahren wurde hier viel erneuert. Jetzt sollen die Flure geschmückt werden, mit hübschen Bildern in schönen Rahmen.