Mülheim. 1.399.000 Euro Hundesteuer hat die Stadt Mülheim im vergangenen Jahr eingenommen. Wer sich die Hundesteuer sparen will und dabei erwischt wird, muss ein Bußgeld zahlen. 15 Fälle gab es schon in diesem Jahr. Keine Ermäßigungen für einkommensschwache Halter.

Hundesteuer zahlt wohl kaum ein Halter mit Begeisterung, manchen fällt es sogar schwer, vor allem, seit die Hundesteuer im Jahr 2011 im Rahmen der Haushaltskonsolidierung stark angehoben wurde: 160 Euro Steuern verlangt die Stadt derzeit für einen Hund im Jahr. Mehr Hunde kosten (pro Hund) auch mehr. Wer zwei Bellos hält, zahlt 220 Euro pro Tier und Jahr, bei drei Hunden werden pro Vierbeiner 250 Euro/Jahr fällig. Noch teurer wird es, wenn der Hund in die Kategorie „gefährlicher Hund“ im Sinne des § 3 des Hundegesetzes NRW fällt: Pitbulls, American Staffordshire Terrier, Bullterrier und Kreuzungen davon gehören dazu

Damit will die Stadt auch den Hundebestand begrenzen. Bei den „gefährliche Hunden“ scheint das zu funktionieren, angemeldet sind in Mülheim noch zehn Tiere. Die Hundesteuer ist, anders als die Kraftfahrzeugsteuer, eine „reine ordnungspolitische Maßnahme“ erläutert Stadtsprecher Volker Wiebels. Und Ermäßigungen gibt es zwar noch in seltenen Fällen (siehe Kasten), aber nicht mehr für einkommensschwache Hundehalter. Das wurde zum 1. Januar 2013 eingestellt.

Hohes Hundesteueraufkommen in Mülheim

1.399.000 Euro hat Mülheim im vergangenen Jahr über die Hundesteuer eingenommen. Das Hundesteueraufkommen je Einwohner (Vergleich siehe Grafik) ist in Mülheim hoch: Mit im Schnitt 8,21 Euro pro Mülheimer Bürger liegt die Stadt auf Platz 371.

Die Kosten bei den Nachbarn sind aber vergleichbar: In Essen, zum Beispiel, werden für einen Einzelhund 156 € fällig, zwei kosten 216 Euro/Tier, ab dreien wird der Halter mit 252 Euro pro Tier zur Kasse gebeten. „Gefährliche Hunde“ kosten in Essen 862 Euro.

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Nach der städtischen Hundezählung vor zwei Jahren wurden 2012 über 610 Hunde nachgemeldet – sonst, so Stadtsprecher Wiebels, waren es im Jahr etwa um die 160 Tiere. Am gestrigen Mittwoch waren in Mülheim genau 8499 Hunde angemeldet. „Nach der Erhebung bleibt diese Zahl relativ konstant“, so Wiebels.

Es gibt keine Schätzungen, wie viele unangemeldete Hunde noch in Mülheim bellen. Aber wenn die Stadt davon erfährt, ist nicht nur die Hundesteuer, sondern unter Umständen auch ein Bußgeld für den Halter fällig. Das fängt bei 50 Euro an und kann, je nachdem, wie lange das Tier nachweislich schon gehalten wird, bis zu 1000 Euro gehen. 15 unangemeldete Hunde wurden in diesem Jahr bereits erwischt. „In der Regel“, so Stadtsprecher Wiebels, „erfahren wir davon über eine Beschwerde aus der Nachbarschaft.“