Mülheim. Die neue Einrichtung der Mülheimer Elterninitiative Stöpsel e. V. nimmt die Kinder der evangelischen Kita „Das Raadthäuschen“ auf. Sechs altersgemischte Gruppen geplant. Sanfter Übergang in 2016, wenn die neue Kita fertig ist.

Familien mit Vorschulkindern in Holthausen, Menden und Raadt können aufatmen: Die Zukunft der Kinder der Kita „Das Raadthäuschen“ an der Parsevalstraße ist endlich geklärt. Wie der Verein Stöpsel und Pfarrer Justus Cohen jetzt mitteilten, entsteht auf dem Gelände der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde (VEK) an der Tilsiter Straße eine neue Kindertagesstätte mit dann sechs altersgemischten Gruppen – für Kinder im Alter von vier Monaten bis zur Einschulung.

Zwei Gruppen kommen dann von der evangelischen Kita Raadt­häuschen, deren Trägerschaft der Verein Stöpsel schon zum 31. Juli 2014 übernimmt. Der Hintergrund: Wenn die Christuskirche wie geplant am Ende des Jahres schließt, wären auch die Tage der Kita Raadt­häuschen gezählt gewesen. Nun läuft die Kita aber weiter – bis zum Umzug. Und 2016 wird es dann einen „sanften Übergang“ für Kinder und Erzieherinnen geben, wenn der Neubau steht, bestätigt Marcel Riedel vom Verein Stöpsel. Die Raadthäuschen-Kinder ziehen also erst um, wenn die neue Kindertagesstätte fertig ist. Auch die Erzieherinnen möchte der Verein gern weiter beschäftigen.

Bau soll im Frühjahr beginnen

Die Elterninitiative Stöpsel, die 1989 gegründet wurde, betreibt unter anderem die gleichnamige Kita Stöpsel auf dem VEK-Gelände an der Tilsiter Straße 71. Dort wird das Gebäude Tilsiter Straße 67, in dem derzeit unter anderem noch eine Ballettschule untergebracht ist (die dann umziehen wird), abgerissen und neu gebaut, erläutert Vereinsvorstand Marcel Riedel. Das Düsseldorfer Architekturbüro Marc Eller, das auf den Bau von Kindertagesstätten spezialisiert sei, habe bereits Entwürfe vorgelegt. Durch einen gegliederten Baukörper soll die Übersichtlichkeit, die kleine Einrichtungen auszeichnet, gewahrt bleiben, so die Initiatoren.

Im kommenden Frühjahr soll der Baubeginn sein. Als Investor für das etwas über zwei Millionen Euro teure Projekt konnte die Riedel Grundbesitz GmbH & Co. KG gewonnen werden. Eventuelle Überschüsse aus dem Projekt sollen der Gemeinde zufließen, betont Marcel Riedel von Stöpsel. Es gehe nur um die Finanzierung der Bausumme, das Projekt werde nicht profitorientiert sein.

Die Vereinte Evangelische Kirchengemeinde wollte von Anfang an ihren Kindergarten erhalten und hatte, wie berichtet, lange nach einem geeigneten Standort gesucht. Die ursprüngliche Idee, in den favorisierten Standort an der Hahnenfähre („Haus Jugendgroschen“) umzuziehen und die evangelische Kita dort weiterzuführen, scheiterte letztlich aus baurechtlichen Gründen. Pfarrer Justus Cohen ist jedenfalls froh über die Lösung. „Gut, dass man dieses Problem gemeinsam lösen konnte. Das war eine schöne Erfahrung“, sagt er und lobt die Ehrenamtlichen von Stöpsel: „Das sind engagierte junge Eltern, die wissen, wovon sie reden.“